Angestellte lieben das Internet

Ein Tor zur Welt

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So richtig überzeugend ist die Umfrage ja nicht. Gerade einmal 670 Arbeitnehmer und 451 ihrer Arbeitgeber wurden von Vault.com, einem Consulting-Unternehmen aus New York, über die Benutzung des Internet während der Arbeit befragt. Stimmen wird es aber wohl dennoch, dass die Angestellten, sofern sie denn die Möglichkeit haben, schnell mal ein paar Dinge erledigen oder sich umsehen, was so los ist. Vielleicht machen sie dann weniger Kaffeepausen oder kürzere Schwätzchen?

Will man den Umfrageergebnissen von Vault glauben, dann geben ein Viertel der amerikanischen Angestellten zu, täglich in der Arbeit 10-30 Minuten nicht arbeitsbedingt zu surfen, weitere 22 Prozent treiben sich gar über eine halbe Stunde täglich herum. Noch schlimmer sind die 12 Prozent, die das gar zwei Stunden lang, oder die 13 Prozent die sogar noch mehr als zwei Stunden aus persönlichen Gründen im Internet sind. Immerhin hieße das ja auch, dass der Stress am Arbeitsplatz nicht so wahnsinnig hoch sein kann. Allerdings erfährt man auch nicht, wieviele Stunden beispielsweise die Vielsurfer am Tag arbeiten, denn wer sowieso länger arbeitet, muss dann tatsächlich vielleicht auch einiges von der Arbeit aus organisieren.

Andererseits müssten natürlich gerade die ECommerce-Unternehmen vorsichtig sein, die ja auch davon profitieren, dass die Angestellten von anderen Unternehmen während der Arbeitszeit auf ihren Websites vorbeischauen. Wäre man zu streng mit der Überwachung der eigenen Angestellten, würde man sich also vielleicht langfristig selbst schaden.

Wie die Befragung ergeben haben will, sind die Arbeitgeber relativ tolerant. Die meisten meinen, dass eine halbe Stunde oder so noch okay sei. Allerdings wollen 35 Prozent, dass ihre Angestellten das auf diese halbe Stunde oder weniger beschränken. das wird möglicherweise nicht so leicht sein, zumal wenn Angestellte mit bestimmten Kenntnissen knapp sind. Surfen aus persönlichen Zwecken ist bereits ein Teil des Arbeitslebens geworden, meint Kate Kabni von Vault, Mitautorin des Berichts. Die Möglichkeit verführt eben, schließlich ist der (vernetzte) Computer ein universales Gerät, das zu vielerlei Zwecken gebraucht werden kann, während viele der früheren Geräte entweder eher nur für die Arbeit oder für die Freizeit verwendet werden konnten.

Offenbar kümmern sich die Angestellten auch nicht weiter darum, ob ihre Internetbenutzung überwacht wird. Immerhin scheint das 42 Prozent egal zu sein, die meinen, sie können das Internet am Arbeitsplatz so nutzen, wie sie das wollen. Insgesamt 90 Prozent der befragten Angestellten nutzen die Internetverbindung für private Zwecke, die restlichen 10 schwindeln vielleicht. 82 Prozent versenden persönliche Emails, 45 Prozent arrangieren ihre Reisen oder 37 Prozent suchen nach neuen Jobs während der Arbeitszeit im Internet. Spiele, Herunterladen von Musik, Chats oder Aufsuchen von Pornsites fallen da schon zurück, was möglicherweise doch bedeutet, dass man wegen der Überwachung aufpasst.