Armbanduhr mit Kernkraftwerk

Noch nicht im Handel: Future-Gadgets

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Ist die von Rolex? Nein, von der LFT. Und die Spezial-Armbanduhr ist nicht nur für einen einzelnen Agenten gedacht, sondern für alle höheren Flottenoffiziere. Sternenflottenoffiziere.

James Bond würde wohl zwangsläufig neidisch werden: Das Vielzweck-Armbandgerät R-16 S/d, das die besser gestellten Helfer von Superheld Perry Rhodan tragen dürfen, sieht zwar nicht besonders hübsch aus. Dafür enthält es aber Technik vom Feinsten.

Das Vielzweck-Armband aus „siganesischer“ Produktion – erstmals erschienen in Perry-Rhodan-Heft 193 (vierte Auflage). (Bild: VPM KG)

Akkus haben in der Zukunft ausgedient: Stattdessen liefern Mikro-Fusionsreaktoren Strom. Siganesen, ein besonders kleinwüchsiges Völkchen im Perry-Rhodan-Universum, haben diese Technologie entwickelt. In unserer Realität existiert sie bisher nur in esoterisch angehauchter Form, etwa als „Vorrichtung zur Umwandlung bzw. Gewinnung von nutzbarer Energie aus Quantenvakuum, mittels einlaufender Kugelwellen, in einem Resonanzhohlraum“. Das Problem besteht ganz einfach darin, dass als Alternative zur „heißen Kernfusion“, wie sie das ITER-Projekt verfolgt, bis heute keine andere zur Energiegewinnung geeignete Methode experimentell überprüfbar gezeigt werden konnte.

Weit realistischer sind einige andere Bestandteile der vor rund 35 Jahren erdachten Zukunfts-Uhr. Der Mikro-Computer etwa – im Armband-Formfaktor lässt sich heute weit mehr Rechenleistung unterbringen, als noch Mitte der Achtziger in den Heimcomputern steckte. Sogar für die vom Perry-Rhodan-Zeichner vorgesehene Sprachsteuerung sollte die Rechenkraft ausreichen. Interessant ist auch die Vorwegnahme von Bluetooth: Der „Lesestift“ (4) sollte drahtlos mit Translator, Computer und Lautsprechern gekoppelt sein. Sicher ist auch zu Perry Rhodans Zeiten das Führen von Raumschiffen nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt.

Der „Telekomsender“ (5) erinnert an ein GSM-Modul. Hier hat sich die Technik etwas anders entwickelt, als man in den 70ern vermutete. Es ist gar nicht nötig, dass jeder Einzelne 16 Lichtsekunden weit funken kann – das sind immerhin 4,8 Millionen Kilometer, das Zwölffache der Strecke von der Erde zum Mond. Stattdessen funken Handys einfach zum nächsten Sendemast, den größten Teil der Strecke legen die Signale dann kabelgebunden zurück.

Wenn man bedenkt, dass man für eine Verdoppelung der Reichweite bei elektromagnetischer Strahlung die vierfache Leistung benötigt, wäre wohl auch zu befürchten, dass der Träger eines R-16 S/d sich in akuter Lebensgefahr befindet, würde er die Funkverbindung tatsächlich einsetzen. Dabei muss man den Erfindern allerdings zugute halten, dass ja theoretisch auch die Empfangs-Empfindlichkeit enorm erhöht worden sein könnte, ohne die Sendeleistung ins Gigantische zu steigern.

Das Armband passt sich, so die Beschreibung, dank seiner speziellen Panzerplast-Legierung „automatisch jedem Handgelenk“ an. Das klingt bequem, ist heute aber technisch noch nicht trivial umzusetzen. Es sei denn, man verwendet ein Material, das unter bestimmten Umständen formbar wird – Umständen, die im täglichen Einsatz möglichst nicht auftreten sollten.

Ziemlich nah an der Zukunft sind wir heute übrigens schon in Sachen Produktnamen. Die von den Serienautoren erdachte Bezeichnung R-16 S/d hört sich gar nicht so verschieden an im Vergleich zu ach so hippen Kürzeln wie VGN-SX3 und S6500xd, die heutige Unterhaltungselektronik-Hersteller verwenden.