Auf der Erde wird es eng

Nach neuen Berechnungen werden bis 2100 möglicherweise 11 Milliarden Menschen auf der Erde leben

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Die Menschen werden immer mehr, auch wenn sie schon jetzt mehr verbrauchen, als die Erde geben kann. Das sagt eine Studie der University of Washington und der Vereinten Nationen, die in Science veröffentlicht wurde. 2100 werden nach den Schätzungen 11 Milliarden Menschen auf der Erde leben, 2 Milliarden mehr, als man bislang angenommen hat. Mit einer 80prozentigen Wahrscheinlichkeit werden danach zwischen 9,6 und 12,3 Milliarden Menschen am Ende des Jahrhunderts leben.

Gegenwärtig leben 7 Milliarden Menschen auf der Erde und richten sie bereits zugrunde, obgleich viele Menschen so arm sind, dass sie kaum Ressourcen verbrauchen. Voraussagen, die von der Lebenserwartung und der Fertilität ausgingen, gingen bislang davon aus, dass sich das Bevölkerungswachstum insgesamt verlangsamt. Man rechnete etwa mit 9 Milliarden Menschen 2100. Aber nach neuen statistischen Methoden könnte dies falsch sein. Mit einer 70prozentigen Wahrscheinlichkeit wird sich die Bevölkerung bis zum Ende des Jahrhunderts nicht stabilisieren.

Die Wissenschaftler gehen vor allem davon aus, dass in Afrika das Bevölkerungswachstum anhält und die Bevölkerung sich auf 4 Milliarden vervierfachen wird. Die Geburtenrate in den Ländern südlich der Sahara ist nicht wie vorhergesagt zurückgegangen, mit einer 80prozentigen Wahrscheinlichkeit werden 2100 in Afrika zwischen 3,5 und 5,1 Milliarden Menschen leben. In Asien wird nach einem Peak von 5 Milliarden ein Rückgang prognostiziert, in Nordamerika, Europa und Lateinamerika sollen jeweils wie gehabt eine Milliarde Menschen leben.

Vielleicht könnten die Verbreitung von Verhütungsmitteln und die Bildung der Mädchen den rasanten Bevölkerungsanstieg in Afrika reduzieren. Aber wenn in Afrika Milliarden von Menschen mehr leben sollten, dürfte dies die Probleme verschärfen und für weitere massenhafte Migration sorgen.