Automatische Geschwindkeitsbegrenzung

Die britische Regierung denkt darüber nach, ob sie ein GPS-gestütztes System zur automatischen Geschsindigkeitskontrolle für die Erhöhung der Verkehrssicherheit einführen soll

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Wie kann man den Autofahrern beikommen, die zu schnell fahren? Geschwindigkeitskontrollen und Abkassieren erfüllen die Aufgabe nur sehr mangelhaft. Die britische Regierung überlegt jetzt offenbar die Einführung eines GPS-gestützten Systems, um das Unfallrisiko zu senken und die Staus auf den Straßen zu bekämpfen. Die Methode wäre so einfach wie bedenklich: Wer zu schnell fährt, wird einfach abgebremst.

Wie BBC News berichtet, will die britische Regierung als Teil von geplanten Maßnahmen zur Kontrolle des Verkehrs eventuell auch ein Forschungsprojekt einbeziehen, das bereits seit drei Jahren am Institute for Transport Studies der Leeds University zusammen mit der Motor Industry Research Association mit öffentlichen Geldern entwickelt wird. Man geht davon aus, dass eine "intelligente Geschwindigkeitskontrolle" Unfälle um 35 Prozent und Todesfälle um zwei Drittel verringern könnte. Das System mit der Bezeichnung External Vehicle Speed Control (EVSC), dessen Einbau auf 200 Pfund pro Fahrzeug veranschlagt wird, soll die Höchstgeschwindigkeit der Autos auf die Geschwindigkeiten beschränken, die für die jeweilige Straße vorgeschrieben sind, und die Geschwindigkeit verringern, wenn die Verkehrslage dies erfordert.

Grundlage des Systems ist ein mit dem Global Positioning System verbundener Sender/Empfänger, mit dem der Ort genau bestimmt werden kann, an dem sich ein Fahrzeug befindet. Eine digitale Straßenkarte im Bordcomputer enthält die Informationen über Geschwindigkeitsbegrenzungen. Wenn das Fahrzeug schneller fährt, würde die Benzinzufuhr gedrosselt oder könnten sich sogar die Bremsen automatisch betätigen lassen.

Ein solches System wird natürlich nicht nur die Befürworter der Freiheit im Straßenverkehr erregen, sondern auch erhebliche Bedenken bei den Datenschützern hervorrufen, denn dann würde jedes Fahrzeug permanent überwacht werden, was allerdings auch bei anderen Formen einer automatischen Verkehrsführung der Fall wäre. Ein Sprecher des Department of Environment, Transport and the Regions betonte, dass ein solches System lediglich eine von vielen Maßnahmen ist, die erwogen werden, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen: "Welche Methoden eingesetzt werden, muss erst noch beschlossen werden, aber die Vorstellung, dass die Fahrzeuge von Satelliten überwacht werden, ist ein wenig irreführend."

In einem vor kurzem vom DETR veröffentlichten Bericht über die Wirksamkeit von Überwachungskameras zur Geschwindigkeitskontrolle wird auf das allgemeinere Problem bereits hingewiesen: "The ethos of speed not only permeates discourses on driving, but has infiltrated all aspects of modern life. So tackling the problem of speed on our roads runs counter to the general trend in society where speed is desired, valued and attractive. In this broader picture, attempts to modify drivers' speed by means of enforcement is unlikely ever to be enough (unless maximum speeds are restricted by technology), and a fundamental attitude change to speed on the roads is required."