Beruf: Arischer Krieger

Auch bei Yahoo ist Hitler längst drin

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Nun hat auch Yahoo.de ein Problem. Ähnlich wie bei America Online (siehe: Neonazi-Parolen bei America Online) wird die vom Online-Dienst angebotene Funktion Nutzerprofil missbraucht, um widerwärtige Hassparolen übers Netz zu verbreiten. Auch dort stammt die Mehrheit der Schreiber eindeutig aus den USA, dennoch findet man auch zahlreiche Deutsche, die den Nazi raushängen lassen.

Beispielweise gibt es da einen gewissen "woutanskrieger" aus "NiederSAchsen, Deutsches Reich", der sich so vorstellt:

"Alter: 23
Familienstand: Alleinstehend
Geschlecht: Männlich
Beruf: Arischer Krieger
Hobbies: der totale Krieg, erhaltung der arischen RaSSe, RaSSen HaSS, Mythology
Dein Lieblingsspruch "Der Früher oft gegen uns vorgebrachte einwand. Es gäbe keine Möglichkeit die Juden aus den Kunst und Kulturleben zu beseitigen weil deren zuviele seien. Ist glänzend wiederlegt worden!
dr.phl.Goebbels"

Außerdem nennt dieser Möchtegern-Krieger am Schluss dann ein paar Links, die zu einschlägigen Neonnazi-Seiten führen. Und er ist fürwahr bei Yahoo.de dann auch in wirklich keiner guten Gesellschaft: Gleich Dutzende von Hitler-Kleindarstellern ("Hitler2000", "Hitler88" usw.) treiben sich dort neben Typen herum, die wie "brauner_kamerad" als Hobbys "Ausländer klatschen und Juden verbrennen" angeben. Oder wie "tobsen88" mit gereimten Hooligan-Sprüche hausieren gehen: "Schwarz, Weiss, Blau Juden HSV", um gleichzeitig den Aufmarsch der Neonazis am 1. Mai zu feiern: "Wir maschieren wieder! 1. Mai Strasse frei fuer den NW. Ruhm und Ehre fuer alle gefallen Kameraden."

Die Geschmacklosigkeit kennt fürwahr keine Grenzen. Und obwohl manche der Aussprüche auf eine schwere pubertäre Krise der Verfasser hinweisen, bleibt der Verdacht, dass solche Foren von Neonazis mittlerweile auch als Kontaktbörse benutzt werden. Dabei darf zudem nicht vergessen werden, dass zahlreiche der dort geschriebenen Hassparolen eindeutig zu Straftaten aufrufen - was ja sogar in den USA, dem Heimatland der Online-Dienste, nicht durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt wird.