Big Brother darf weiter gesendet werden

Darauf einigten sich am heutigen Dienstag die 15 Landesmedienanstalten bei einer Sitzung in Frankfurt.

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RTL2 habe zugesichert, hieß es nach der Sitzung der Landesmediananstalten, innerhalb von ein bis zwei Tagen den Kandidaten zu ermöglichen, sich eine Stunde täglich in Räumen ohne Kameraaufzeichnung aufzuhalten. Und damit geben sich die Medienwächter erst einmal zufrieden.

Eine durchweg vernünftige Entscheidung, denn ein Verbot und der damit zwangsweise verbundene Streit hätte die vor zwei Wochen gestartete RTL II- Serie "Big Brother" womöglich davor bewahrt, endgültig in Langeweile der dumpfsten und billigsten Art unterzugehen. Vor allem nachdem Stefan Raab am Abend zuvor in seiner Show "TV total" verraten hat, dass seine vor einer Woche mediengerecht inszenierte Behauptung, er habe einen Spion ins "Big Brother-Haus'' geschleust, nur ein Karnevalswitz gewesen sei.

Daraufhin war die bereits durchhängende Einschaltquote von Big Brother kurzfristig wieder gestiegen - wohl auch auf Kosten von Raabs Sender Pro7. Dass Raab in seiner gestrigen Show in einem Sketch in einer imaginären Zwangsjacke steckend Pro 7 ironisch übertrieben "lobpreiste", lässt vermuten, dass das überraschend schnelle Outing des vermeintlichen "Maulwurfs" nicht zuletzt auf Druck seines Senders geschehen ist.

Bei seinen Fans gab's für den erfolgreichen TV-Witzbold anschließend allerdings mächtig Prügel für seinen Karnevalsscherz. Während die meisten Teilnehmer des "Talk"-Forums auf www.tvtotal.de sich von ihrem Stefan Raab also schlichtweg veralbert fühlen, setzen die RTL-Big-Brother-Macher inzwischen auf das, wovon sie wirklich etwas verstehen: auf nackte Tatsachen. Wer die Seite im Netz anwählt, kann sich dort eine Parade nackter Hintern anschauen: Fotos, die die männlichen Insassen beim Duschen zeigen. Und wenn's so konsequent weitergeht, dann ist die Show bald wirklich und nicht nur bei den Einschaltquoten völlig im Arsch.

Kleiner Tipp am Rande: Wem inzwischen die Moorhuhnjagd zu langweilig geworden ist, der kann nun online auf die dusselig-nervigen Kandidaten des Big-Brother-Spektakels ballern. Ist zwar fürchterlich menschenverachtend, aber schrecklich spaßig: