Britischer Tierschützer beendet Hungerstreik

Italienische Tierschützer vergiften Nestle-Kuchen

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Nach 68 Tagen beendete Barry Horne am Sonntag seinen Hungerstreik, mit dem er die britische Regierung zwingen wollte, ihr Wahlkampfversprechen, eine königliche Untersuchungskommission zum Thema Vivisektion von Tieren einzusetzen, einzuhalten.

Den Hungerstreik hatten Anhänger der Animal Rights Militia unterstützt, indem sie androhten, zehn britische Wissenschaftler zu töten, falls Horne sterben sollte. Man teilte nur vier der anvisierten Opfer namentlich mit. Einer der Forscher, der Neurowissenschaftler Colin Blackmore von der Oxford University, hatte sich erst vor wenigen Tagen über die mangelnde Solidarität der mit Tierexperimenten befaßten Wissenschaftsorganisationen beklagt und kritisiert, daß man die Bedrohten alleine lasse.

Horne soll seinen Entschluß revidiert haben, nachdem er eine Zusage erhalten habe, daß die Beratungskommission für Tierexperimente der Regierung, das Animal Prodedures Committee, sich mit der parlamentarischen Gruppe, die sich mit dem Tierschutz befaßt, treffen wolle. Wie die Animaly Betrayed Coalition auf ihrer Barry Horne Support Site schreibt, soll dieses Treffen im Januar stattfinden - und es werde genau von den Tierschützern beobachtet. Man äußert überdies die Zuversicht, daß dies ein großer Fortschritt in Richtung auf Abschaffung der Vivisektion sei. Was Horne eigentlich erzwingen wollte, hat er allerdings nicht erreicht.

Das Innenministerium teilte allerdings mit, daß es keine Vereinbarung mit Horne gibt: "Es war stets seine Entscheidung, den Hungerstreik weiterzuführen. Es liegen keine Vorschläge aus dem Innenministerium vor. Minister haben mit ihm nicht verhandelt."

Es wurden bereits Stimmen laut, daß Horne bei seinem Hungerstreik geschwindelt habe, weil man es solange nicht durchhalten könne. Immerhin hat der Tierschützer, der 18-jährige Haftstrafe wegen Brandstiftung absitzt, bereits zwei Hungerstreiks begonnen und nach 35 bzw. 46 Tagen wieder abgebrochen. Die Animals Betrayed Coalition streitet die Vorwürfe ab und findet sie "aggressiv und unbegründet". Er habe nur an zweiundeinhalb Tagen einmal Orangensaft und gesüßten Tee zu sich genommen.

Nicht ganz zu unrecht sagte Mark Matfiled, Direktor der Research Defence Society und einer derjenigen, die auf der Todesliste standen, daß der Hungerstreik nur Werbezwecken gedient habe: "Er ist eine zynische Übung, die jetzt auf ihn zurückzufallen scheint." Ohne medienwirksame Inszenierung erwirbt man jedoch keine Aufmerksamkeit und hat keine Chance, Ziele durchzusetzen. Größere Aufmerksamkeit als der Hungerstreik selbst hatte denn auch die Androhung einer "Propaganda der Tat" auf sich gezogen, Menschen erstmals für den Tierschutz zu ermorden.

Allmählich scheint jedenfalls die Animal Liberation Front auf den Geschmack solcher medienwirksamer Aktionen zu kommen. Man befreit nicht nur Tiere oder übt Brandanschläge wie vor kurzem in Belgien auf Restaurants von Fast-Food-Ketten auf, sondern die italienische Sektion hat jetzt auch den Italienern ein wenig Weihnachten vermiest, zu dem der Panettone-Kuchen dazugehört. Während man in Deutschland die Konzerne mit vergifteten Lebensmitteln erpreßt, um Geld aus ihnen herauszuholen, protestieren die italienischen Tierschützer gegen den Plan von Nestle, genetisch modifiziertes Getreide für italienische Produkte verwenden zu wollen, indem sie zwei mit Rattengift versehene Panettone-Kuchen an die italienische Nachrichtenagentur Ansa schickten und behaupteten, weitere in Lebensmittelläden plaziert zu haben. Damit wolle man Nestle zwingen, "die Massenvergiftung mit seinen aus genmanipulierten Zusätzen hergestellten Produkten einzustellen."

Several varieties of genetically modified crops such as soy, rapeseed and maize (corn) are now grown in large quantities all over the world, including the major exporting countries, and are traded widely on the world's commodity markets. Based on extensive testing, leading government health and food safety agencies have concluded that these crops are as safe as their conventionally bred counterparts. Since most of the producing countries do not have any provisions for separate handling or labeling, these genetically modified commodity crops are stored, shipped and processed together with other varieties, as a normal part of our food supply.

Although Nestlé does not produce its own raw materials, we are firmly convinced that the responsible use of this technology guarantees safe products and brings substantial benefits for farmers, industry and consumers alike. Nestlé has therefore decided to use genetically modified crops and their derivatives, taking into consideration local legislation, consumer demand and the supply situation.

Nestles Position zur Gentechnologie

Nachdem daraufhin die Verkäufe rapide gesunken sind, hat Nestle Stände in Rom und Mailand aufgebaut, die Kuchenstücke verteilen. Doch die Supermärkte haben ihre Vorräte sicherheitshalber ausgeräumt, eine Panettone-Fabrik wurde vorübergehend geschlossen und man schätzt, daß die Verlust auf 30 Millionen Dollar anwachsen könnten. Nestle will die Verwendung gentechnisch veränderter Getreidearten trotz der Proteste fortsetzen.