Das Ende der Panzer-Ära? Der russische T-14 Armata und die Drohnen

Seite 2: Unbemannte Systeme: Warten auf den Quantensprung

Und schließlich: Die Wehrtechnik steht vor einem Quantensprung. Sehen wir in der Luft bereits den massenhaften und kriegsentscheidenden Einsatz von Flugdrohnen, so steht der Durchbruch unbemannter Landfahrzeuge erst noch bevor – klassische Panzer mit traditionellem Techniklayout können heute nur noch als Brückentechnologie gelten.

So gesehen kommt der T-14 schlicht zu spät, um in größeren Stückzahlen gebaut zu werden, um zum neuen Standardpanzer der russischen Streitkräfte zu werden, mit neuer Logistikkette, Wartungseinrichtungen, Ersatzteilversorgung - denn das, was den Standardpanzer zum Standard macht, wird sich in sehr kurzer Zeit dramatisch ändern: Der neue Goldstandard wird eine unbemannte Plattform sein.

Der T-14 ist zwar für einen unbemannten Einsatz vorbereitet, aber sein Design, so revolutionär und wegweisend es im bisherigen Panzerbau auch sein mag, ist um eine Besatzung herum konstruiert. Der Wegfall der Besatzung eröffnet neue konstruktive Möglichkeiten, die nur durch eine von Grund auf als unbemanntes System konzipierte Plattform voll ausgeschöpft werden können.

Ausblick

Kein von Grund auf neu konstruierter Panzer ergibt zurzeit Sinn, solange es keinen ausreichenden Schutz vor FPV-Drohnen gibt. Vermutlich auch deshalb zögert die russische Führung, den T-14 in die Massenproduktion zu überführen – schon jetzt ist der alternative und bewährte T-90M seinen westlichen Panzerkontrahenten in nahezu allen Bereichen überlegen.

Entscheidender dürfte sein, dass sich der T-14 mit seinen höheren Gesamtsystemkosten im Vergleich zu den bereits verfügbaren günstigeren russischen Panzern weniger als Brückentechnologie eignet. Wahrscheinlich kommt der T-14 schlicht zu spät, um als Standardpanzer in die russischen Streitkräfte Einzug zu halten. Die Auswirkungen unbemannter Bodenkampfplattformen, die in naher Zukunft verfügbar sein werden, auf konventionelle bemannte Panzerkonzepte werden zu disruptiv sein.

In diesem Zusammenhang kann die Entscheidung Deutschlands und Frankreichs, bis 2035 einen neuen, gemeinsamen Hauptkampfpanzer mit den ungefähren Spezifikationen des Armata zu entwickeln, Stirnrunzeln hervorrufen.