Der Fingerflüsterer

Neue Handytechnologie nutzt den Finger als Hörmuschel

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Erst vor kurzem ist wieder ein Mobiltelefon explodiert. Der Besitzer, ein Thai names Wichai Thongwiangchan, wollte das Gerät anschalten, als es in viele kleine Teile zersprang.

Dank der ledernen Handytasche wurde der Mann nur leicht an der Hand verletzt. "Hätte ich das Ding ans Ohr gehalten, hätte mein Ohr gebrannt", soll der geschockte Nokia-Kunde gesagt haben. Laut Hersteller ist die Benutzung von Fremdakkus an solchen Zwischenfällen schuld. Dennoch: Mobiltelefone sind unberechenbar und geheimnisvoll. Auch über ihre Un-Giftigkeit wissen wir längst nicht alles. Ein neu entwickelter Prototyp soll uns nun wahre Knochenarbeit abverlangen: Der so genannte "Finger Whisper", präsentiert von Japans größtem Mobilfunk-Konzern NTT DoCoMo und New Scientist nutzt den ins Ohr gesteckten Finger zur Sprachübermittlung.

In einem Armband steckt die nötige Elektronik, um digitale Geräuschwellen in Schwingungen umzuwandeln, welche durch die Knochen in die Finger-Ohrmuschel geleitet werden. Das Ohr macht sich dann seinen Reim darauf. Klingt fantastisch, soll jedoch gut funktionieren. Knochen können die Vibrationseinheiten anscheinend sogar besser übertragen als Luft. Im Armband ist ein Mikrofon, damit man selber auch was sagen kann. Beim Wählen hilft ein Spracherkennungsmodus und zum Beenden oder Annehmen des Gesprächs tippt der Flüsterfinger den Daumen an. Schon 2005 könnten die ersten Fingertelefone auf den Markt kommen. Ein würdiger Nachfolger der Daumenkinos?