Der Laser des F35 Joint Strike Fighter

Waffe für präzise Operationen oder massive Gefahr für die Zivilbevölkerung?

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Wie der Newscientist berichtet, entwickeln die Rüstungsfirmen Lockheed Martin und Raytheon einen neuen 100-Kilowatt-Infrarot-Laser für den Joint Strike Fighter. Dieser Laser wäre weitaus stärker als alle militärischen Laser zuvor. Und weitaus anfälliger für die Erzeugung von “Kollateralschäden".

Die Genfer Konvention verbietet ausdrücklich Laser, die zu dem Zweck entworfen wurden, Blindheit oder Sehschäden zu verursachen. Laser, deren Zweck darin besteht, Flugabwehrstellungen, andere Kampfjets oder Bodenziele zu vernichten, sind davon betroffen - selbst man davon ausgehen muss, dass Menschen dabei ihr Augenlicht verlieren werden.

Im Prinzip kommt ein Laser dem Wunsch der Generäle nach “medizinischen Eingriffen" wesentlich näher als dicke, aus der Luft abgeworfene Bomben. Es kann durchaus sein, dass nach 2015 die Joint Strike Fighter in der Tat den Tank eines Fahrzeugs präzis treffen können. Der Haken dabei ist, dass das Laserlicht beim “Aufschlag" in alle Richtungen reflektiert werden wird und dies für Umstehende Brandwunden auf dem Körper bedeuten wird, ganz zu schweigen von Verletzungen des Sehapparats. Laut Newscientist könnten die Reflektionen so stark sein, dass die Augen von Zivilisten in mehreren Kilometer Entfernung noch gefährdet sein könnten.

Die Gefahr, die von solchen Lasern ausgeht, darf auf keinen Fall beschönigt werden. Allerdings bleibt unklar, warum die Genfer Konvention verbietet, dass Menschen das Augenlicht durch Laserlicht genommen wird, wenn es gleichzeitig durch Bombensplitter erlaubt bleibt. Der Unterschied scheint zu sein, dass die Streureflexionen von solch mörderischer (besser, verstümmelnder) Effizienz sein werden, dass dies schlimmer sein wird als bei jedem Bombeneinschlag.