Der polnische Fußball-Alptraum

Der polnische Fußball versinkt in Korruption und Gewalt

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In Polen gibt es momentan viele brisante Themen. So beschäftigt sich im Sejm eine Untersuchungskommission mit dem Tod der ehemaligen Bauministerin Barbara Blida, die sich vor einem Jahr während einer Hausdurchsuchung selbst umbrachte, während gleichzeitig ein seit Monaten andauernder Machtkampf zwischen dem Premier und dem Präsidenten die Innenpolitik bestimmt. Doch keines dieser Themen zieht die Öffentlichkeit so sehr in seinen Bann, wie die Situation des polnischen Fußballs, der seit Jahren in einem Sumpf aus Korruption, Rassismus und Gewalt versinkt.

Alles schien besser zu werden im polnischen Fußball. Am 18. April letzten Jahres machte die UEFA Polen und die Ukraine zu Gastgebern der Fußballeuropameisterschaft 2012. Sechs Monate später qualifizierten sich die „Weiß-Roten“, wie die Nationalmannschaft von den Fans genannt wird, für das diesjährige Endturnier des kontinentalen Wettbewerbs in der Schweiz und Österreich – zum ersten Mal in der Geschichte des polnischen Fußballs. Mit großen Feuerwerken und Autokorsos feierten die Polen diese Erfolge, und ließen auch den Ligafußball einen kleinen Boom erleben, indem sie wieder öfters zu den Spielen der Profivereine gingen.

Doch von dem Enthusiasmus und der Begeisterung für den eigenen Fußball ist seit einigen Wochen nicht mehr viel zu spüren. Dabei fing das Fußballjahr 2008 noch so vielversprechend an. Am 2. März strömten 41.000 Zuschauer, so viele wie nie zuvor in den letzten 25 Jahren zu einem Ligaspiel, in die größte Arena Polens, das Stadion Slaski im oberschlesischen Chorzow, um sich das 90. Derby zwischen den beiden Traditionsmannschaften Ruch Chorzow und Gornik Zabrze anzuschauen. Zu einem friedlichen Fußballfest machten die Fans diese Begegnung, das selbst die Sportjournalisten, die polnische Ligarealität gut kennend, begeisterte und auf eine bessere Zukunft hoffen ließ. „Wenn heute endgültig die Begeisterung für die Liga ausgebrochen ist, während des schlimmsten Korruptionsskandals aller Zeiten, dann bedeutet es, dass es Morgen nur besser werden kann“, schrieb der bekannte Sportjournalist Rafal Stec nur wenige Stunden nach dem Abpfiff in seinem Blog.

Seit Ende März jedoch, knapp vier Wochen nach dem "Großen Derby Schlesiens", dürfte bei Stec die Hoffnung auf eine baldige bessere Zukunft des polnischen Fußballs aber wieder erloschen sein. Denn der Korruptionsskandal, den der Journalist der Gazeta Wyborcza in seinem Eintrag erwähnt, hat die Liga wieder voll im Griff – und dies sogar stärker als die Jahre zuvor.

Nicht das sportliche Können entschied über Erfolg und Misserfolg im polnischen Profifußball, sondern die Kasse

„Trainer Dariusz W. wegen Korruption verhaftet“, meldeten die polnischen Nachrichtenagenturen am 28. März. Östlich der Oder eigentlich keine spektakuläre Nachricht, wenn es um den dortigen Profifußball geht. Seit drei Jahren, seitdem sich die Breslauer Staatsanwaltschaft mit den Geschehnissen im polnischen Fußball befasst, wird fast jede Woche die Verhaftung eines Schiedsrichters, Funktionärs oder Fußballers bekannt. Doch die Festnahme von Dariusz W. schlug trotzdem wie eine Bombe ein, denn bei dem Verhafteten der CBA, der Anti-Korruptionsbehörde, handelt es sich nicht um irgendeinen grauen Vereinsfunktionär, sondern um einen Hoffnungsträger des polnischen Fußballs.

Dariusz W., den polnischen Fußballsfans bis dahin eher als Dariusz Wdowczyk bekannt, kann auf eine Bilderbuchkarriere zurückblicken. Während seiner Profilaufbahn in den 80er und 90er Jahren, feierte der Verteidiger Erfolge mit Legia Warschau und dem schottischen Spitzenklub Celtic Glasgow, und war Stammspieler der polnischen Nationalmannschaft. Nach seiner Spielerkarriere entschied sich Wdowczyk für eine Trainerlaufbahn, in der er auch ziemlich schnell an die Spitze gelangte. Im Jahr 2000 machte er den Hauptstadtklub Polonia Warschau zum Meister und Pokalsieger, und 2006 führte er den Lokalrivalen Legia Warschau zu seinem achten Meistertitel. Bei diesen Erfolgen ist es nicht verwunderlich, dass Wdowczyk auch schon als möglicher Nationaltrainer gehandelt wurde.

Daraus dürfte jedoch nie etwas werden. Grund dafür ist Wdowczyks Trainertätigkeit bei Korona Kielce. 2002 holte ihn der polnische Millionär Krzysztof Klicki zu dem damaligen Drittligisten, damit er den Klub, den Klicki im selben Jahr übernahm, aus der Drittklassigkeit in die 1. Liga führt. Ein Unternehmen, das Wdowczyk mit dem Aufstieg in die 2. Liga 2004 nur halbwegs gelang, da er sich noch während der laufenden Saison für ein Engagement bei Legia Warschau entschied. Eine durchaus, und dies nicht nur aus sportlichen Gründen, kluge Entscheidung von Dariusz Wdowczyk, da eine weitere Tätigkeit in Kielce ihn persönlich noch viele Zlotys gekostet hätte. Denn wie sich herausstellte, verhaftete ihn die CBA wegen Bestechung von Schiedsrichtern und Spielbeobachtern während der Aufstiegssaison 2003/04.

Wdowczyk bekannte sich zu den Vorwürfen. „Was passiert ist, tut mir leid, aber es ist halt passiert“, sagte er Journalisten und lieferte später auch eine Begründung für sein unsportliches Handeln. „Es war die einzige Möglichkeit, um für Chancengleichheit zu sorgen“, teilte er dem Fernsehsender TVN 24 schriftlich.

Somit sagte er das, was die Polen schon seit 2005 wissen. Nicht das sportliche Können entschied über Erfolg und Misserfolg im polnischen Profifußball, sondern die Kasse. Publik machte dies vor ziemlich genau drei Jahren Piotr Dziurowicz. Nachdem der ehemalige Präsident des oberschlesischen Klubs GKS Katowice sich an die Polizei wandte, offenbarte er in einem großen Interview für die Gazeta Wyborcza, die schon ein Jahr zuvor über ein „ausgehandeltes“ Spiel zwischen den damaligen Zweitligisten Polar Wroclaw und Zaglebie Lubin berichtete, die Praktiken im polnischen Ligaalltag. Darin machte er ziemlich klar, dass nur Korruption über Aufstieg, Abstieg und Meisterschaft entschieden hat – mit Wissen des Verbandspräsidenten Michal Listkiewicz.

Bislang sind 29 Vereine in den Korruptionsskandal im polnischen Fußball verwickelt

Seitdem hat die Breslauer Staatsanwaltschaft, die sich mit der Korruption im polnischen Fußball beschäftigt, über 120 Personen verhaftet. Ein Ende des Skandals ist jedoch noch lange nicht in Sicht. Wie am 10. April bekannt wurde, ermittelt die zuständige Staatsanwaltschaft gegen 17 Vereine aus verschiedenen Ligen. Eine nicht gerade rühmliche Zahl, die allein die höchste polnische Spielklasse auf gerade mal sechs Vereine ohne jegliche Korruptionsvorwürfe reduzieren würde. Doch auch diese Zahl könnte noch geringer werden. „29 Vereine sind in den Korruptionsskandal im polnischen Fußball verwickelt. Und es könnten noch mehr werden, denn mit fast jedem Verhör gibt es neue Entwicklungen und neue Namen“, sagte Justizminister Zbigniew Cwiakalski ein Tag später vor der Sportkommission des polnischen Parlaments.

Der polnische Fußballverband PZPN wirkt und agiert in dem Korruptionsskandal ziemlich ratlos und orientierungslos. Sieben Vereine wurden zwar bisher degradiert, doch wie es weiter gehen soll, auch mit dem Strafmaß bei zukünftigen Fällen, weiß keiner der Funktionäre. Dies wurde beim Krisentreffen des Verbands deutlich, welches am 13. April in Warschau stattfand. Weder auf eine Amnestie, für die sich der polnische Ligaverband aus wirtschaftlichen Interessen ausspricht, noch auf eine Verkleinerung der Liga konnte man sich einigen, weshalb man die Entscheidung auf den 11. Mai verschob.

Und so trafen sich die Verbandsfunktionäre und Vertreter der polnischen Profivereine wieder im Konferenzsaal des Warschauer Sheraton-Hotels, um einen Ausweg aus der Krise zu finden. Ein Sonntag, der diesmal nicht ganz vergeudet wurde. Bis zum Sommer 2009 können die Vereine wegen bis zum Jahr 2005 zurückreichender Korruptionsfälle degradiert werden. Danach tritt eine Amnestie in Kraft, die lediglich Punkteabzug und hohe Geldstrafen vorsieht.

Als den einzigen Erfolg, zumindest als einen kleinen, bezeichnete man am 13. April die Ankündigung des Verbandspräsidenten Michal Listkiewicz, nicht mehr bei den nächsten Wahlen für das Amt des PZPN-Chefs kandidieren zu wollen. Schon seit Jahren fordert man personelle Konsequenzen innerhalb des polnischen Fußballbundes, vor allem an dessen Spitze, da auch wichtige Verbandsfunktionäre in den Korruptionsskandal verwickelt sind.

Doch ob mit einem neuen Verbandspräsidenten positive Veränderungen innerhalb des PZPN zu erwarten sind, ist fraglich. „Den neuen Präsidenten werden die gleichen Leute wählen, die schon jetzt im Präsidium sitzen“, mahnte der Journalist Jacek Sarzalo nach dem Treffen des Verbands resigniert und äußerte die gleichen Zweifel, wie der stellvertretende Generalstaatsanwalt Kazimierz Olejnik, der in einem Interview den PZPN mit der italienischen Cosa Nostra verglich, nur „ohne Gewaltanwendung“. Noch drastischer brachte aber der PO-Parlamentarier Janusz Palikot, der östlich der Oder für seine kontroversen Sprüche bekannt ist, seine Zweifel zum Ausdruck. „Der PZPN ist ein Bordell, in dem Jungfrauen einen mit HIV infizieren“, sagte Palikot in einer TV-Talkshow und erntete von den mit ihm diskutierenden Politikern nur Zustimmung.

Kein Wunder. Auch die Politik verfolgt die Tätigkeit des Fußballverbands mit großer Skepsis. Bereits im Januar 2007 versuchte die Regierung von Jaroslaw Kaczynski gegen die korrupten Strukturen innerhalb des PZPN vorzugehen und setzte kurzerhand Michal Listkiewicz und den gesamten Vorstand ab. Erst nachdem die FIFA und die UEFA intervenierten und mit dem Ausschluss Polens aus den beiden Verbänden drohten, gab der damalige Sportminister Tomasz Lipiec nach und rief den von ihm eingesetzten "Kurator", der die Geschicke des Verbands kommissarisch leiten sollte, zurück.

Neben der Korruption ist Gewalt in den Fußbalstadien ein großes Problem

Der aktuelle Sportminister Miroslaw Drzewiecki möchte die Fehler seines Vorgängers nicht wiederholen. Bei der „Säuberung“ des PZPN will er sich an die Statuten des Fußballverbands halten. Aus seinem Wunsch, und den vieler anderer Polen, dass der zukünftige Chef des PZPN nicht aus den Reihen des Verbands kommen soll, macht er aber keinen Hehl. Seitdem wird in der Presse spekuliert, ob die ehemaligen Ministerpräsident Kazimierz Marcinkiewicz und Jan Krzysztof Bielecki den Stuhl von Michal Listkiewicz beerben werden, oder vielleicht doch ein anderer Kandidat. Die Aufgabe, die der zukünftige Verbandspräsident zu erfüllen hat, ist jedoch gewaltig: er muss den „polnischen Fußball von all seinem Dreck reinigen“, wie es Innenminister Grzegorz Schetyna formulierte.

Doch mit dem Wort „Dreck“ meint Schetyna nicht nur die Korruption, sondern auch die Gewalt in den polnischen Stadien. „Sie schadet dem Fußball genauso wie die Korruption“, sagte der Innenminister dem Sender TVN. Und wie Recht er damit hat, wurde mal wieder an dem Sonntag deutlich, an dem der PZPN seine außerordentliche Tagung abhielt. An dem Spieltag fand das Lokalderby zwischen LKS und Widzew Lodz statt. Die Aufeinandertreffen der beiden Teams zählen schon seit Jahren zu den Risikofaktoren der polnischen Liga. Wie sich an dem Wochenende zeigte, nicht ohne Grund. Während auf dem Feld 22 Mann dem runden Leder nachjagten, setzte die Polizei Wasserwerfer ein, um die Situation auf den Tribünen wieder in den Griff zu kriegen (Video).

Wie groß und brutal die Hooliganszene in Polen ist, ist hierzulande spätestens im Vorfeld der Fußball-WM 2006 klar geworden, als sich Horden polnischer Pseudofans in einem brandenburgischen Wald zu einem ersten Kräftemessen mit ihren deutschen Gegnern verabredeten ("Hoo-Na-Ra" - Zu Gast bei Freunden im Geiste). Im Videoportal Youtube kann man sich dagegen jeden Tag ein Bild von der Brutalität der polnischen Hooliganszene machen. Man muss nur den Namen eines Erstligisten eingeben, um sich Videos anzuschauen, die teilweise blutiger sind als so mancher Splatterfilm.

Der Ligaverband und die polnischen Vereine unternehmen mittlerweile etwas gegen die Gewalt in den polnischen Stadien. Als Reaktion auf die Ausschreitungen während des Stadtderbys, verurteilte der Ligaverband LKS Lodz dazu, die restlichen Heimspiele vor leeren Rängen austragen zu müssen. Die Vereine dagegen sprechen Stadionverbote aus oder sperren die Anhänger gleich aus, wie zum Beispiel Widzew Lodz, das nach Unmutsbekundungen der Fans nur noch Dauerkartenbesitzer ins Stadion lässt.

Dass solch eine Politik zu einem Konflikt zwischen Fans, bzw. Pseudofans und dem eigenen Verein führen kann, zeigt das Beispiel Legia Warschau. Seit über einem Jahr führen die Hooligans von Legia Warschau einen Kleinkrieg gegen die Besitzer ihres angeblichen Lieblingsvereins, da die Klubleitung massiv gegen illegalen Fanartikelverkauf, der bis dahin von Hooligangruppen kontrolliert wurde, und gegen die Gewalt rund um das Stadion vorgegangen ist. Das Ergebnis dieser Vereinspolitik ist, dass seit einem Jahr die Fankurve nicht nur die Klubeigner, das Medienunternehmen ITI, sondern auch die Spieler beschimpft.

Doch die Klubführung gibt bisher nicht nach. Ganz im Gegenteil. Mittlerweile hat der Klub, der in einigen Jahren ein neues, modernes Stadion erhalten soll, sogar die Eintrittspreise erhöht, um „die Störenfriede unter den Fans aus dem Stadion zu vertreiben“. Aus der Sicht der Klubführung ein durchaus verständlicher Wunsch, denn unter den „Störenfrieden“ befinden sich nicht nur brutale Schläger, sondern auch Leute mit rechtem Gedankengut. „15-20 Prozent unserer Fans sind Neo-Nazis“, sagte der Vereinspräsident Leszek Miklas in einem Interview für die britische BBC.

Damit sprach Miklas ein Problem an, unter dem der gesamte polnische Fußball leidet. „Zum ersten Mal in meiner Karriere habe ich erlebt, dass Fußballer von Fans mit Bananen beworfen wurden. Affen haben sie uns beschimpft“, beschwerte sich der brasilianische Fußball-Profi Amaral, der vor seinem Gastspiel bei Pogon Stettin seine Brötchen unter anderem beim AC Parma, dem AC Florenz und Besiktas Istanbul verdiente, nachdem er 2007 in seine Heimat zurückgekehrt ist.

Und die meisten in Polen spielenden farbigen Fußballer, können sich der Kritik Amarals nur anschließen. Vor allem die Fans von Lechia Danzig, dem Lieblingsverein des ehemaligen Staatspräsidenten Lech Walesa und des aktuellen Premierministers Donald Tusk, fielen in den letzten Wochen immer wieder durch ihr rassistisches Verhalten negativ auf. Sowohl im Halbfinalspiel des polnischen Pokals als auch im darauf folgenden Auswärtsspiel in der Liga schwenkten sie Flaggen mit rassistischen Symbolen und skandierten fremdenfeindliche Parolen. Sprüche und Flaggen, die regelmäßig auch in anderen polnischen Stadien zu hören und zu sehen sind.

Mit ihren Beschimpfungen machten die Rassisten dabei auch nicht vor eigenen Nationalspielern halt. „Roger, Du wirst niemals ein Pole sein“, musste der eingebürgerte Brasilianer Roger Guerreiro, der bei der kommenden EM das Mittelfeld der "Weiß-Roten" verstärken soll, sowohl in Bialystok als auch im oberschlesischen Wodzislaw lesen. Doch während die verantwortlichen Vereine sich bei dem Spieler offiziell entschuldigten und den Verantwortlichen sogar mit Gerichtsklagen (www.sport.pl/pilka/1,70995,5208880.html) drohten, zeigte sich der Fußballverband PZPN, genauso wie bei der Korruption, auf dem einem Auge blind. Die Spiele wurden, obwohl die internationalen Regulaarien es vorschreiben, nicht unterbrochen, und auch nachträgliche Konsequenzen, wie es sie beispielsweise in Frankreich bei ähnlichen Fällen gibt, sind vom Verband bisher nicht vorgesehen.

Doch den größten fremdenfeindlichen Ausrutscher der letzten Wochen leistete sich der Fußballprofi Arkadiusz Myson. „Tod der jüdischen Hure“, stand auf dem T-Shirt, mit dem der LKS-Profi nach dem Schlusspfiff des schon beschriebenen Stadtderbys in Lodz auf dem Spielfeld fotografiert wurde. Angeblich hat Myson die antisemitische Aufschrift, mit der der Lokalrivale beleidigt werden sollte, nicht bemerkt. „Ein Fan hat mich gebeten, das T-Shirt anzuziehen. Im Siegestaumel habe ich nicht darauf geachtet, was auf dem T-Shirt geschrieben steht“, entschuldigte sich der Fußballer, als die Affäre bekannt wurde und wies gleichzeitig jegliche Antisemitismusvorwürfe von sich. Die Entschuldigung nützte Myson dennoch nichts. Bis auf weiteres wurde er von dem Ligaverband gesperrt, sein Verein dagegen muss eine hohe Geldstrafe zahlen, da im ganzen Stadion antisemitische Transparente zu sehen waren.

Bei diesen gewaltigen Problemen muss der polnische Fußball noch ein weiteres großes Problem bis 2012 lösen. Innerhalb von vier Jahren müssen in Polen sechs moderne Stadien, die bisher nur als Entwürfe existieren, sowie unzählige Hotels und Straßen errichtet werden. Dies macht den polnische Fußball für die nächsten Jahre zu einer riesigen Baustelle, mit dem nicht nur Politiker und Verbandsfunktionäre fertig werden müssen, sondern die gesamte polnische Gesellschaft.