Dinosaurier und Kannibale

Reste von wüsten Gelagen gefunden

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Eine Veröffentlichung in der heute erschienenen Fachzeitschrift Nature informiert uns, dass gewisse Dinosaurier auf Madagaskar ihresgleichen verspeisten - wie oft, wie gerne und mit welchen Beilagen, das werden wir vermutlich nie erfahren.

Bilder: Nature

Schließlich liegen die Gelage 65 Millionen Jahre zurück. Doch die verräterischen Abdrücke der Zähne lassen sich auf den fossilen Knochen immer noch ausmachen; zumindest von Profis wie Raymond R. Rogers und seinen Mitarbeitern vom Macalester College in Minnesota.

Der Majungatholus atopus, ein bis zu neun Meter langer Zweibeiner, hatte extrem scharfe Zähne. Von ihm ist ein Schädel erhalten, den einst Wissenschaftler in einer SciencePublikation vorstellten; laut Science gehört der Schädel zu den "vollständigsten der Welt". Der Majungatholus atopus soll übrigens so hässlich gewesen sein, dass ihn "wahrscheinlich nur seine Mutter gern hatte". Zum Fressen gern etwa?

Von mindestens 14 Säugetierarten weiß man, dass sie dem Kannibalismus nicht abgeneigt sind. Beweise dafür, dass die guten alten Dinos auch auf den Geschmack gekommen waren, gibt es nun erstmals; die Analyse der als sensationelle Funde eingestuften Skelettreste ("Bonebeds") sowie eine Vielzahl von übel zugerichteten Knochen sprechen eine deutliche Sprache. Eine Entdeckung, die neue Einblicke in Ökologie und Fressverhalten der beliebten Filmhelden gibt.