Eine ganze Uni voller Sexprotze

Neue Posse um Filtersoftware

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Hannover ist langweilig. Gegen dieses Vorurteil ist einfach kein Kraut gewachsen. Doch jetzt ist das wahre, ja nackte Gesicht der niedersächsischen Landeshauptstadt ans Tageslicht gekommen. Wer nämlich bisher glaubte, dass an der hannoverschen Universität brav studiert werde, der hat sich ganz schön getäuscht. Die hannoverschen Studenten, immerhin rund 16000, sind in Wahrheit echte Sexprotze, und wer kein Protz ist, der ist eben ein Zuchthengst.

Und solche zwielichtigen jungen Leute müssen eben draußen bleiben, wenn anständige Bürger im Internet miteinander diskutieren. Dafür sorgen zum Glück Filterschutzprogramme, die bei der Anmeldung eines Diskutanten die E-Mail-Adresse genau überprüfen. Und wer sich nun beispielsweise als Mail-Pseudonym ein Mister Cock oder Miss Cunt ausgesucht hat, der hat halt Pech gehabt.

Genau das müssen schon seit einiger Zeit auch die hannoverschen Studenten erfahren. Zwar sind unter ihnen Herr Cock und Frau Cunt wohl eher in der Minderheit, aber die Universität hat ihren Studenten eine einheitliche E-Mail-Adresse verpasst: Name@stud.uni-hannover.de .Das klingt für deutsche Ohren zwar harmlos, aber nicht für amerikanische und erst nicht für die großen Lauscher der Filterprogramme.

Sie erkennen nämlich glasklar, dass in der Adresse das Wörtchen "Stud" steckt, und das bedeutet in der englischen Umgangssprache eben "Zuchthengst" oder "Sexprotz". Also Schweinkram der schlimmsten Art, und der wird eben von der entsprechenden Software herausgefiltert und kommt daher erst gar nicht rein in Foren, die durch solche Filter geschützt werden.

Und was tut nun die Uni? Und was tun nun die betroffenen Studenten? Nun, sie sind, glaubt man einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, ratlos und bleiben gewohnt brav. Statt dagegen zu protestieren oder sich Initiativen anzuschließen, die wie Peacefire schon seit langem gegen die Auswüchse dieser Zensur-Filterprogramme kämpfen, überlegt man gar, die E-Mail-Adressen zu ändern.

Ja, Hannover ist eben doch eine langweilige Stadt mit noch langweiligeren Studenten: Oh fuck!