Einsatz mit dem ganzen Körper

Unbewaffneter Kampf für Frieden und gegen die Taliban

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Protestmärsche im Adams- und Evakostüm in Deutschland und Kalifornien sollen für mehr Sicherheit sorgen und weitere Kriege vermeiden. Oder fallen nackte Tatsachen etwa unter die Ächtung von Biowaffen?

Dass Kettenmails gegen die Taliban ziemlich sinnlos sind ("Nette Menschen kämpfen gegen die Taliban mit Protestmails"), hat sich noch nicht durchweg herumgesprochen. Eine neue – weniger bierernste, doch durchaus bierhaltige – Variante suchte nämlich vor wenigen Wochen Mailboxen landauf landab heim und wurde auch in etlichen Blogs verewigt:

Betreff: Schläfer identifizieren !! Mach mit !!!!!!

Wir alle wissen, dass es eine Todsünde für einen Taliban-Mann ist, eine nackte Frau zu sehen – er muss dann Selbstmord begehen...ausgenommen es ist seine eigene Frau. Deswegen werden alle Frauen aufgefordert, am kommenden Samstag um 14.00 Uhr auf die Straße zu gehen, total nackt. Damit helfen sie der Regierung unidentifizierte und unerwünschte Terroristen (sog. Schläfer) zu identifizieren.

Es wird empfohlen, mindestens eine Stunde nackt in der Nachbarschaft umherzugehen, damit der beste Anti-Terror-Effekt zustande kommt. Alle Männer werden gebeten, vor ihrem Wohnsitz in einem Liegestuhl Platz zu nehmen und die nackten Frauen anzusehen, auch du! Damit beweist du, dass du nicht Mitglied der Taliban bist. Auch zeigst du großen Mut, nackte Frauen zu sehen…auch wenn es nicht deine Eigene ist. Selbstverständlich machen die Männer das nur, um ihre Frauen im Kampf gegen den Terror zu unterstützen!

Weil Taliban auch keinen Alkohol akzeptieren, sollte ein kaltes Bier in deiner Hand die deutliche und gesunde Anti-Terror-Haltung zeigen. Die deutsche Regierung weiß diesen Einsatz der Bürger sehr zu schätzen und dankt auch dir schon jetzt für deine Hilfe im Kampf gegen den Terror.

Es ist deine verdammte patriotische Pflicht, diese Mail weiterzuleiten.

Die E-Mail wurde weitergeleitet, die Männer setzten sich auch brav mit ihrem Bier vors Haus…doch nicht lange, denn a) regnete es heftig ins Bier und b) waren keine nackten Frauen zu sehen. Nicht mal die eigene, denn die war im Keller, mehr Bier holen.

Für den Fehlschlag der Aktion wurden seitdem verschiedene Faktoren verantwortlich gemacht:

  1. Es wurde kein konkretes Datum genannt und die Frauen versammelten sich deshalb an unterschiedlichen Samstagen, da die E-Mails über Wochen verteilt eintrafen
  2. Es war den Frauen zu kalt
  3. Es war den Frauen zu nass
  4. Die Frauen wussten nicht, wie sie so ihre neuesten Kleider zeigen sollten

Zudem fühlten sich die Schwulen diskriminiert – sie wollten nicht als Taliban eingestuft werden, nur weil sie nicht hinsehen wollten.

Brüste statt Bomben

Professioneller als die Deutschen gingen es dagegen die Amerikaner im kalifornischen Universitätsstädtchen Berkeley am 23. Juli diesen Jahres an: Es wurden nicht nur E-Mails verschickt, sondern anständiges Wetter beschafft – und Männer und Frauen gingen gemeinsam nackt auf die Straße: Auch wenn das Motto der Aktion „Breasts not Bombs“ hieß, gab es auch nackte Männer zu sehen – und einiges, was sich nicht klar einer der beiden Gruppen zuordnen ließ.

Zu dumm, dass die USA lieber Soldaten einmarschieren ließ. Bei dem Anblick der gestählten Körper aus Berkeley hätten sich sowohl Bin Laden als auch Saddam Hussein garantiert sofort und bedingungslos ergeben. Und auch gegen Bush hätte sich diese Truppe besser behauptet als die Women against Bush oder die Axis of Eve (George W. B. gegen die Eva des Bösen). Vermutlich hätte George W. sich sofort sinnlos betrunken, um zu vergessen und wäre für die Wahl ausgefallen.