Freie Software, freies Afrika?

IKT-Afrika im globalen Kontext. Bild: Cisco

Nachrichten aus Entwicklerländern

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

In seinem Fotobuch "Africa" kann sich Sebastião Salgado kaum abwenden von der Flora und Fauna des Kontinents. Seit über 30 Jahren berichtet der einflussreiche brasilianische Künstler und Fotojournalist immer wieder aus Afrika, doch seine monumentalen, statischen, vor allem aber für die Afrika-Berichterstattung typischen Bilder von Hunger, Krieg, Vertreibung vermeiden jeglichen Verweis auf Afrikas Moderne. Doch in den letzten Jahren haben zahlreiche lokale und internationale Akteure eine afrikanische Info- Politik vorangetrieben, die sich – wie an anderen Orten auch – sich ebenso entlang der Schlüsselkonflikte einer globalisierten Informationsgesellschaft entwickelt wie an lokalen Besonderheiten orientiert. Das lässt sich mit den Klischeebildern eines Kontinents, der von einem ethnischen Konflikt in den nächsten taumelt, kaum vereinbaren. Sollte es vielleicht auch gar nicht. FOSS-Initiativen zeigen stattdessen, dass ein kollaborativer Ethos und die damit verbundenen Entwicklungspraktiken keine post-materieller Luxus der Industrieländer sind

Creative Commons Südafrika

Die lebendigen Softwareszenen vieler afrikanischer Länder gehören längst zur internationalen Netzkultur. Vom armen Äthiopien bis zu Südafrika, der größten Volkswirtschaft des afrikanischen Kontinents, nutzt eine neue Generation global vernetzter afrikanischer Akteure auch freie Software zum Aufbruch in die IT-Moderne - und ruft damit auch Microsoft & Co auf den Plan.

Nachdem eine Vielzahl von Unternehmen, Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen freie Software in Afrika zu einem dynamischen Bereich der Entwicklungszusammenarbeit gemacht haben, wird die Szene zunehmend von lokalen Akteuren bestimmt. Nnenna Nwakanma gehört zu den Software-Aktivistinnen der ersten Stunde. Wenn sie nicht gerade als OSI-Vorstandsmitglied in ihrem Blog bei der Open Source Initiative über aktuelle Entwicklungen berichtet, berät sie die 1996 unter dem Dach der Vereinten Nationen (UN) gestartete African Information Society Initiative. Nachdem sie während des mehrjährigen UN-Weltgipfels zur Informationsgesellschaft 2003-05 die Netzwerke African Civil Society on the Information Society und African Network of Information Society Actors mitinitiierte, setzt sie sich nun beim Digital Solidarity Fund für die afrikanische Zivilgesellschaft ein. Um den von diesen Initiativen geförderten Ausbau der afrikanischen Informationsgesellschaft zu erreichen, setzt die umtriebige IT-Beraterin aus Abidjan, der früheren Hauptstadt der Elfenbeinküste, vor allem auf die Entwicklung von Freier und Open Source Software (FOSS oder mit dem Zusatz "Libre" FLOSS).

Auf der Open Source Convention 2008 hat Nwakanma zusammen mit inzwischen sieben afrikanischen Kollegen - 2007 waren es noch zwei - die freie afrikanische Softwareszene vorgestellt und beim Open World Forum 2008 zur Ausarbeitung einer FLOSS Roadmap 2020 beigetragen. Als Mitbegründerin der Free and Open Source Software Foundation (FOSSFA) ist sie Mitveranstalterin von Idlelo. Bei dieser panafrikanischen Konferenz kommen alle zwei Jahre Vertreter der afrikanischen Softwareszene mit Wissenschaftlern aus aller Welt zusammen, 2004 in Südafrika, dann 2006 in Kenia und 2008 in Senegal. Als FOSSFA-Repräsentantin ist Nwakanma auch auf dem französischsprachigen Pendant der Idlelo-Konferenzreihe vertreten. Die Rencontres Africaines du Logiciel Libre (RALL) werden vom frankophonen Entwicklerverband Association Africaine des Utilisateurs des Logiciels Libres mit Unterstützung der Organisation internationale de la Francophonie veranstaltet.

Aktuelle IKT-Statistik

FOSSFA gehört zu den wichtigsten Versuchen, all diese Akteure miteinander zu verbinden. Das panafrikanische Netzwerk engagiert sich in der Öffentlichkeitsarbeit auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene, kooperiert mit Geberländern, die bereits freie Software einsetzen, und versucht, Software-Entwickler vor Ort zu unterstützen. Viele afrikanische Staaten haben noch keine politischen Ziele zur Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) formuliert. FOSSFA macht daher auch Politikberatung und betreibt zusammen mit der Open Source Initiative ein eigenes Informations-Portal. Es arbeitet dabei eng mit internationalen Organisationen wie UNECA (United Nations Economic Commission for Africa) und COMESA (Common Market for Eastern and Southern Africa) zusammen, bei deren Zielen freie Software bislang keine zentrale Rolle spielt. Dass sie in ihren Bestandsaufnahmen zur afrikanischen IKT-Situation überhaupt Erwähnung findet, ist auch ein Verdienst des Netzwerks.

Don't know much about FLOSSophy?

Die meisten Verfechter "freier" Software verbinden mit diesem Konzept vier Freiheiten, die nach dem US-Amerikaner Richard Stallman den Umgang mit Software bestimmen sollten. Die Free Software Foundation Europe übersetzt diese Freiheiten wie folgt:

Die Freiheit, das Programm für jeden Zweck auszuführen; die Freiheit, die Funktionsweise eines Programms zu untersuchen, und es an seine Bedürfnisse anzupassen; die Freiheit, Kopien weiterzugeben und damit seinen Mitmenschen zu helfen; und die Freiheit, ein Programm zu verbessern, und die Verbesserungen an die Öffentlichkeit weiterzugeben, sodass die gesamte Gesellschaft profitiert.

Diese Freiheiten werden über eine erstmals von Stallman 1989 entwickelte Software-Lizenz, die General Public License (GPL), geschützt.

Seit 1998 gibt es eine parallele Entwicklung, die vor allem die kommerzielle Verwendbarkeit - die bei GPL nie ausgeschlossen worden ist, aber nicht im Vordergrund steht - quelloffener Software in den Vordergrund stellt. Die von den US-Amerikanern Bruce Perens and Eric S. Raymond gegründete Open Source Initiative versteht unter "open source" eine Methode der Softwareentwicklung, die durch einen transparenten Prozess des Peer-Review eine höhere Qualität, Zuverlässigkeit und Flexibilität verspricht als proprietäre Software, dabei aber weniger kostet und Endnutzer nicht von einzelnen Anbietern abhängig macht.

Stallman selbst besteht zwar darauf, dass es ohne freie Software auch keine quelloffene Software gäbe. Das Kürzel FLOSS akzeptiert aber auch er als Versuch, beiden Bewegungen gerecht zu werden. Die vielfach verwendeten Kürzel FOSS oder FLOSS sollen beide Perspektiven verbinden, das zusätzliche französische "libre", das nur "frei", nicht aber "kostenlos" bedeutet - Stallman bringt dies plakativ mit "free as in speech, not as in beer" auf den Punkt -, zudem Missverständnisse vermeiden helfen.

Im Gegensatz zur Free Software Foundation erkennt die OSI neben der GPL auch einige der von Microsoft entwickelten "Shared Source"-Lizenzen an. Microsoft, gerade in einem Buch des ehemaligen Mitarbeiters Keith Curtis in einer überwiegend nicht-proprietären Software-Zukunft als Verlierer beschrieben, will offene Formate und Standards in seine Geschäftsmodelle integrieren und hat eine eigene Plattform für den Austausch mit der Open Source Community eingerichtet. Auch Microsoft Deutschland hat Ende 2008 ein Open Source Interop Technology Center eröffnet. Zunächst soll die PHP-Unterstützung unter Windows verbessert werden, darüber hinaus unterstützt das Zentrum die Interoperabilitätsprojekte der Open Source Business Foundation, der Microsoft seit Anfang 2008 angehört. Mit Novell kooperiert Microsoft schon seit 2006 und hat mit dem Linux-Unternehmen auch das XML-basierte Office-Dateiformats Office Open XML entwickelt, das 2008 von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) als Grundlage eines neuen Dokumentenstandards anerkannt wurde.

Visualisierung der Internetaktivität in Afrika

Internet-Guru Tim O'Reilly geht davon aus, dass Ray Ozzie, der neue Chief Software Architect von Microsoft, Open Source sehr ernst nimmt und in seine Entwicklungsstrategien einbinden will. Die von Sam Ramji, Microsofts Leiter für Technology Platform Strategy, auf der von O'Reilly organisierten Open Source Convention 2008 öffentlichkeitswirksam angekündigte Unterstützung für Open Source Entwicklungen bleibt aber selbst innerhalb der Open Source Initiative umstritten. Das Kooperationsabkommen mit Novell hat zu massiver Kritik geführt, unter Boycott Novell unterziehen Analysten das Microsofts Open Source Initiativen regelmäßig einer kritischen Prüfung.

2008 hat vor allem die aggressive OOXML-Kampagne Microsofts Kritiker auf den Plan gerufen. IBM hält den neuen Standard für eine Sackgasse, setzt auf die bereits 2006 in Genf zertifizierte offene Dokumentennorm Open Document Format (ODF) und stellt sogar die weitere Mitarbeit von IBM bei den Prozessen der ISO in Frage. Auch die Juristen des Open Invention Network (OIN sehen die neue Offenheit der Redmonder mit Skepsis. IBM, NEC, Novell, Philips, Red Hat und Sony haben 2005 das OIN ins Leben gerufen, um Schlüsselpatente im Softwarebereich zu erwerben, die von anderen Unternehmen kostenlos lizenziert werden können. Das 2008 von OIN, der Linux Foundation und dem Software Freedom Law Center initiierte Linux Defenders-Projekt unterstützt die Registrierung neuer FOSS-Ideen in "Prior Art"-Datenbanken, um das Erteilen von Trivialpatenten - und kostspielige juristische Auseinandersetzungen - zu verhindern.

Google geht beim Austausch mit der FOSS-Entwicklergemeinde um einiges geschickter vor als Microsoft - ist allerdings auch nicht auf Einnahmen aus dem Softwaregeschäft angewiesen. Google will nun auch Afrika gewinnen, in Ägypten, Südafrika, Kenia und Uganda ist die Firma bereits vertreten. Eine Vielzahl von FOSS-Netzwerken unterstützt den vom Google Open Source Programs Office organisierten Summer of Code für Studenten und den Highly Open Participation Contest für Schüler. Beim Summer of Code 2008 sind zwei Software-Projekte der südafrikanischen FOSS-Lokalisierungs- und Übersetzungsplattform Translate unterstützt worden, beim Schülerwettbewerb ging der Hauptpreis 2008 an den Südafrikaner Federico Lorenzi für seine Arbeit an der MoinMoin WikiEngine. Google hat 2008 zur Entwicklerkonferenz Barcamp Africa ins Silicon Valley eingeladen, aus dem unter anderem der Plan für eine erste panafrikanische Bloggerkonferenz 2009 hervorging.

Kelele - erste panafrikanische Blogger-Konferenz

Obwohl freie Software vielfach als politisch radikales Projekt gilt, hat die breite Diskussion über FOSS als Alternative zu proprietären Plattformen und Anwendungen viel mit dem Engagement großer IT-Unternehmen zu tun. Der Linux-Entwickler Linus Torvalds arbeitet für die von IT-Firmen und Forschungseinrichtungen unterstützte Linux Foundation, der kommerzielle Hauptsponsor von Ubuntu ist die im Offshore-Finanzzentrum Isle of Man registrierte Firma Canonical. Was lange Zeit nur als Antagonismus zwischen profitorientierten Unternehmen und Akteuren einer infopolitischen Bewegung wahrgenommen worden ist, ist aus Sicht der Techno-Feministin Yuwei Lin eher als hybride Innovation zu verstehen - Entwicklungsprozesse, bei denen sich zivilgesellschaftliche und privatwirtschaftliche Anteile nicht mehr so einfach auseinanderdividieren lassen, wie es der Mythos von der Radikalität alternativer Lizenzen zu versprechen scheint.

Kenia: Freie Software, freie Unternehmer

Victor van Reijswoud und Arjan de Jager, Gründer des East African Center for Open Source Software, gehen ebenfalls davon aus, dass FOSS weniger Vehikel radikaler postkapitalistischer Visionen denn Strategie zur autonomen Entwicklung global vernetzter Informationsgesellschaften ist, eine Philosophie dezentraler, kollaborativer Softwareentwicklung, die ebenso auf Aktivismus wie unternehmerisches Engagement setzt.

Die Kenianerin Dorcas Muthoni zum Beispiel hat nicht nur 2004 zusammen mit ihrer südafrikanischen Kollegin Anna Badimo das Entwicklerinnen-Netzwerk LinuxChix Africa ins Leben gerufen, sondern vor kurzem auch das Software-Beratungsunternehmen Openworld gegründet. Die freie Softwareszene ist allerdings auch in Afrika noch immer eine Männerdomäne, auch wenn Organisationen wie LinuxChix oder das Women of Uganda Network dafür sorgen, dass Berichte zu Status und Zukunft der Informationsgesellschaft in Afrika auch zur Rolle afrikanischer Frauen Stellung nehmen und Frauen sich zunehmend für das Thema freie Software interessieren.

Seit der Idlelo3-Konferenz 2008 arbeitet FOSSFA eng mit der deutschen Organisation Inwent zusammen. Unterstützt durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und die Open Society Initiative for Southern Africa soll ihr gemeinsames ict@innovation-Programm vor allem die wirtschaftlichen Potenziale von FOSS erschließen, Erfahrungen über afrikanische FOSS-Geschäftsmodelle sammeln und darauf aufbauende Ausbildungsunterlagen und Lehrpläne erarbeiten. Im Oktober 2008 hat Inwent zusammen mit der kenianischen Linux Professional Association bereits einen ersten Workshop ausgerichtet.

Die kenianische Software-Szene entwickelt sich schnell, allerdings geht es nicht nur um FOSS, sondern um lokale Software- und IKT-Entwicklung im Allgemeinen. Dazu gehören FOSS-Startups wie PenguinLabs, aber auch eCommerce-Unternehmen wie Mamamikes. Auch James Lunghabo Wire, derzeit FOSSFA-Generalsekretär, ist neben seinen Tätigkeiten für FOSSFA, das East African Centre for Open Source Software und die Private Sector ICT Association for Uganda vor allem Unternehmer und beweist mit seiner Firma Linux Solutions seit zehn Jahren, dass sich auch mit FOSS-Geschäftsmodellen Geld verdienen lässt.

Bereits 2007 hat eine Razzia in Kenias Internetcafés der lokalen FOSS-Szene überraschend weiteren Auftrieb gegeben. In Internetcafés wird vielfach nicht-lizenzierte Microsoft-Software eingesetzt. Das Kenya Copyright Board, die für die Umsetzung des 2003 in Kraft getretenen Urheberrechtsgesetzes zuständige staatliche Aufsichtsbehörde, arbeitet bei seinen Kontrollen eng mit Microsoft zusammen. Nachdem Betreiber spätestens seit 2007 damit rechnen müssen, dass ihre Rechner beschlagnahmt werden und Microsoft sie zum Erwerb aktueller Softwarelizenzen anhält, haben sich einige Betreiber erstmalig mit freien Alternativen auseinandergesetzt - und sind begeistert.

Ken Kasina, Mitglied der kenianischen Entwicklergruppe Skunkworks, wirbt für FOSS-Alternativen, er und seine Kollegen gehören zur schnell wachsenden kenianischen FOSS-Szene. Skunkworks spielt auf die SCO Skunkware Softwarepakete der 80er- und 90er-Jahre an, die kleine und mittlere Unternehmen für FOSS-Anwendungen begeistern sollten. Skunkworks-Mitgründer Riyaz Bachani ist auch technischer Leiter (CTO) beim Breitbandserviceprovider Zuku, der früheren Wananchi Telekom, und will ganz Kenia mit preiswertem Internetzugang und Kabelfernsehen versorgen.

Mega Blogger Mental Acrobatics auf dem Barcamp Nairobi

Zusammen mit seinen Kollegen David Kariuki, Eric Magutu, Josiah Mugambi und Nick Muttai hat Bachani 2007 in Nairobi das erste einer ganzen Reihe afrikanischer Barcamps ins Leben gerufen. Diese offenen Treffen, erstmalig 2005 in Palo Alto als "Unkonferenz" organisiert, sind erheblich besser besucht als die offiziellen IKT-Veranstaltungen afrikanischer Regierungen, und gleichen aus der Sicht vieler afrikanischer Blogger, Designer und Entwickler eher den Organisationstreffen einer sozialen Bewegung.

Zu den aktiven Barcampern gehört auch der Entwickler und IT-Unternehmer Erik Hersman. Eines seiner aktuellen FOSS-Projekte ist eine Software zum "crowdsourcen" von Informationen in Krisen- und Konfliktsituationen, die nach dem Swahili-Wort für Bericht oder Zeugnis Ushahidi heißt. Das Projekt ist Anfang 2008 auf Anregung der kenianischen Bloggerin Ory Okolloh entstanden, nachdem es im Anschluss an Wahlen zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen war. Die von Hersman und seinem Kollegen David Kobia entwickelte Software bündelt per SMS und Email geschickte Berichte und stellt sie auf einer Karte Kenias dar. Demnächst soll die Krisenberichterstattungs-Software Frontline SMS in die Plattform integriert werden. Ein Ableger der Nachrichtenseite für die Demokratische Republik Kongo (DRC) ist bereits online, Aktivisten in Südafrika haben die Software bereits eingesetzt, um ausländerfeindliche Angriffe zu dokumentieren, in Indien half die Plattform, Ordnung in das Informationschaos nach den Terroranschlägen in Mumbai zu bringen, und der arabische TV-Sender Al Jazeera setzt die Software ein, um seine aktuelle Berichterstattung zum Kriegsgeschehen im Gaza-Streifen zu ergänzen.

Ushahidi: FOSS-Plattform zum Crowdsourcen von Kriseninformationen

Ghana: Tropische Toleranzen

Die individuelle Anpassung an Kundenwünsche und örtliche Besonderheiten, schnelles Bugfixing, die Wiederverwendung von Code zur Entwicklung anderer Anwendungen sind alles wichtige Merkmale von FOSS, zeichnen Herman Chinery-Hesse zufolge aber auch die Produkte seiner Firma TheSoftTribe aus. Softs Anwendungen basieren auf "tropisch tolerantem" Code, Chinery-Hesses Umschreibung für all jene Probleme, mit denen lokale Anwender zu kämpfen haben. Sie sind für jene Low-End-Hardware optimiert, die in Ghanas Büros und Cybercafés zum Einsatz kommt, die Dokumentenverwaltung, die Soft für die Ghanaische Menschenrechtskommission entwickelte, legt alle Daten auf Fernservern ab, sodass sie auch bei einem abrupten Regierungswechsel zugänglich bleiben. Unter ShopAfrica53 entsteht derzeit eine panafrikanische eCommerce-Plattform auf, die es Unternehmern erlauben soll, ihre Produkte weltweit auch in Kleinstmengen anzubieten, abgesichert durch ein bargeldloses Bezahlsystem, dass ähnlich wie der Verkauf von Prepaid-Telefonkarten funktioniert.

Micro-Trade: Der Ghanaische Unternehmer Chinery-Hesse will mit einer panafrikanischen eCommerce-Plattform afrikanische Kleinstunternehmen unterstützen

Um die ghanaische Software über die globalen Vertriebskanäle auch internationalen Kunden anbieten zu können, hat der oft als Afrikas Bill Gates beschriebene ghanaische Unternehmer ein Kooperationsabkommen mit Microsoft abgeschlossen. Guido Sohne, ehemaliger Soft-Mitarbeiter und bis zu seinem überraschenden Tod 2008 einer der engagiertesten, weltweit aktiven ghanaischen FOSS-Aktivisten, sieht in Softs Deal mit Microsoft eine kluge Form des Technologietransfers, nachdem Soft einige seiner besten Entwickler verloren hatte und einen Teil seines Portfolios nicht länger unterstützen konnte.

Für Eric Osiakwan, Journalist, IT-Berater und Mitbegründer der African Internet Service Providers Association (AfrISPA) ist Chinery-Hesse schlicht der Pate der afrikanischen Softwareindustrie. Angehende Entwickler lassen sich lieber bei Soft als in den schlecht ausgestatteten Computerlabors ghanaischer Hochschulen ausbilden. Chinery-Hesse betreibt eines der größten Internet-Cafés in Ghana und bietet die Rechner auch Start-Up-Firmen an, viele seiner Entwickler haben in seinem Internet-Café sogar eigene Softwareunternehmen gegründet.

Nigerianische Briefmarke zu Ehren des Informatikers Philip Emeagwali

Von FOSS hält Chinery-Hesse allerdings nicht viel. FOSS verhindere den Aufbau einer lokalen Software-Industrie eher, Entwickler installierten dann nur noch Anwendungen, die woanders entwickelt wurden, als Marktführer kann SoftTribe zudem die Forderung nach Interoperabilität ignorieren. Softs Konkurrenten interessieren sich schon eher für FOSS, auch FOSSFA ist mit seinem Büro inzwischen aus Südafrika in das Kofi-Annan-Zentrum für IT im ghanaischen Accra eingezogen und hilft, die lokale Szene zu beleben. Thema der Innovationswoche des Zentrums 2008 ist Open Source and Mobile Content, zu den FOSS-Stars in Accra gehören Unternehmen wie Linux Solutions aus Uganda, Rancard aus Ghana, Future Software Resources aus Nigeria und ASSIST von der Elfenbeinküste.

Freie Software, Freie Bildung

Während eine große Zahl von Analysen einen guten Überblick zur FLOSS-Entwicklung in Nordamerika und Europa gibt, sind zu afrikanischen FLOSS-Projekten bislang kaum Studien veröffentlicht worden. Bridges, eine internationale Organisation mit Büros in Südafrika und den USA, hat vor einigen Jahren eine der wenigen Länderübersichten erstellt. Laut Bridges wird der Vorteil, auf den Quellcode zugreifen zu können, nur selten auf der Ebene der Endnutzer wahrgenommen, die Kosten für Lizenzen - das Free-Beer-Argument - bleiben hingegen wichtig. Es ist daher kein Zufall, dass neben Unternehmen afrikanische Schulen und Universitäten zu den wichtigsten institutionellen Akteuren der Software-Szene gehören.

Joris Komen hat nicht nur die Schulen Namibias mit FOSS-basierten Thin-Client-Netzwerken ausgestattet, sondern auch einen eigenen Internet Service Provider gegründet, um die Schulen dann preiswert ans Netz zu bringen, und zusammen mit Telecom Namibia ein nationales Funknetzwerk aufgebaut. Da sich Schüler sehr viel eher auf das Thema FOSS einlassen als ihre Lehrer, veröffentlicht SchoolNet Hai Ti ("Hör Zu!"), einen Cartoon über den Alltag von FOSS-Anwendern, Schüler werden in das Management der Netzwerke eingebunden. Dennoch nutzen Schüler manchmal PCs, die von Microsoft kostenlos zur Verfügung gestellt werden und durch MS-zertifizierte Ingenieure gewartet werden. Komen ist davon überzeugt, dass Microsoft die FOSS-Aktivitäten in Afrika genau verfolgt und vor allem dann interveniert, wenn lokale FOSS-Strukturen entstehen. Er ist einer der schärfsten Kritiker der Afrika-Strategien des Redmonder Softwaregiganten, hält die Interoperabilitäts-Projekte des Open Source Teams aber dennoch für wichtig.

Netzkultur: Hai-Ti, der FOSS-Cartoon des SchoolNet Namibia

Auf den Idlelo- und RALL-Konferenzen werden zahlreiche Hochschulinitiativen vorgestellt, die die FOSS-Vision zunehmend mit anderen offenen Ansätzen wie Open Access, Open Content/Open Educational Resources (OA, OER) und Open Standards erweitern. In Rabat sind 2008 unter anderem die FLOSS-Plattform AbulÉdu und das mit kanadischer Unterstützung entwickelte POLLES-Projekt vorgestellt worden, das FLOSS-Anwendungen für nordafrikanische Universitäten entwickeln soll. Bereits seit 2006 gibt es das vom kenianischen Entwickler Nicholas Kimolo initiierte FLOSS4EDU-Projekt, das sich vorgenommen hat, 100 FOSS-Anwendungen für den Bildungsbereich zur Verfügung zu stellen und ein OER-Netzwerk aufzubauen, dem bereits jetzt neben Bildungseinrichtungen aus 17 afrikanischen Ländern Partner aus der ganzen Welt angehören.

Auch im südafrikanischen Schul- und Hochschulbereich gibt es eine Reihe von FOSS-Initiativen. Das Uni-Netzwerk African Virtual Open Initiatives & Resources (AVOIR) an der University of the Western Cape (UWC) hat 2008 die virtuelle Campus-Plattform Chisimba vorgestellt und einen Master-Abschluss in FOSS angekündigt. Neben südafrikanischen Universitäten gehören inzwischen auch Partner in Kenia, Mosambik, Tansania und Uganda zum Netzwerk. UCW gehört als bislang einzige afrikanische Universität auch zum Open Courseware Consortium, einem internationalen Netzwerk, das die Entwicklung frei zugänglicher Lehr- und Lernmaterialien fördert. 2008 lud die südafrikanische Gesellschaft für Geo-Informationen (GISSA) zu ihrer eigenen internationalen Konferenz ein, auch hier stand FOSS als alternativer Ansatz der Technologieentwicklung im Vordergrund.

Südafrika: Toasting Freedom

Ein Großteil der Teilnehmer an FOSS-Workshops und -Konferenzen stammt aus Südafrika, ihr starker IT-Sektor bietet FOSS-Aktivisten zahlreiche kommerzielle Nischen. Ein weiterer Faktor ist das Engagement des südafrikanischen Unternehmers Mark Shuttleworth.

Shuttleworth ist für seine Extravaganzen ebenso bekannt wie für seine FOSS-Visionen, zu denen vor allem die Entwicklung von Ubuntu gehört. Nach Gründung und erfolgreichem Verkauf von Thawte, der ersten Agentur, die öffentliche SSL-Zertifikate anbot, machte sich Shuttleworth auf, erster "Afronaut" zu werden - um dann mit Ubuntu eine auf Debian und Gnome basierende Linux-Plattform zu schaffen. Durch regelmäßige Release-Zyklen selbst für die Long-Time-Support-Versionen sowie den kostenlosen weltweiten Versand von Installations-CDs hat sich Ubuntu seit seiner Einführung zu einer der beliebtesten Linux-Distributionen entwickelt, inzwischen auch in der Bildungsversion Edubuntu, einer für Low-End-Hardware optimierten Xubuntu-Version, einer Mobile Internet Device Edition und als Netbook Remix. Das Meraka Institut des South African Council for Scientific and Industrial Research entwickelt mit Scubuntu einen weiteren, auf die wissenschaftliche Nutzung zugeschnittenen Ubuntu-Ableger.

Freedom Toaster: Die Shuttleworth Foundation stellt in Südafrika CD/DVD-Brennstationen mit FOSS-Software auf

Der IT-Verlag CNET Networks UK hat Shuttleworth für die Unterstützung der Ubuntu-Entwicklung als "IT Community Hero 2008" ausgezeichnet, vor allem dank seines umtriebigen Initiators ist Ubuntu inzwischen Teil eines FOSS-Projekts, das weit über Ubuntu hinausgeht. Die Shuttleworth-Stiftung hat die Aufstellung von Freedom Toasters unterstützt, Stand-Alone-CD/DVD-Brennern, die aktuelle Linux-Distributionen - ebenso wie die freien Inhalte des Gutenberg-Projekts - offline zur Verfügung zu stellen. In einer tuXlabs-Initiative arbeitet die Stiftung mit südafrikanischen Schulen zusammen, um dort Thin-Client-Netzwerke einzurichten, ein tuXlab-Prison Project soll nun ähnliche Strukturen in den Bildungs- und Rehabilitationsabteilungen südafrikanischer Gefängnisse aufbauen.

Go Open: Südafrikanische Fernsehserie zum Thema Free/Open Source Software

Zusammen mit dem Meraka Institut, HP und seiner eigenen Firma Canonical initiierte Shuttleworth vor einigen Jahren eine landesweite "Go Open Source"-Kampagne, für die eine eigene "Go Open" Fernsehserie produziert wurde, die internationale Software-Gurus zusammen mit lokalen Akteuren und Anwendungsbeispielen vorgestellt hat. Zusammen mit Regierungsvertretern wurde ein ambitionierter nationaler FOSS-Aktionsplan erarbeitet, der FOSS-Lösungen in öffentlichen Einrichtungen etablieren soll. Seit 2007 liegt eine entsprechende Strategie vor, in deren Umsetzung eine Vielzahl von Regierungseinrichtungen eingebunden ist. Auf dem Internet Governance Forum 2008 stellte Aslam Raffee, Leiter der OSS-Arbeitsgruppe der südafrikanischen Regierung, eine Erklärung der bereits auf dem ersten IGF 2006 gegründeten "Dynamic Coalition on Open Standards" vor (DCOS), die die IT-Beschaffung öffentlicher Einrichtungen an Interoperabilitäts-Kriterien und offenen Standards ausrichten soll.

Microsoft bleibt skeptisch. Jason Matusow, Director of Corporate Standards und ehemaliger Leiter der Shared Source - Initiative, hat die südafrikanische FOSS-Gemeinde 2008 gegen sich aufgebracht, als er behauptete, die Regierung würde die Potenziale von FOSS falsch einschätzen und sollte auf politische Technologie-Vorgaben verzichten. In seinem Kommentar zu Matusows Empfehlungen weist der südafrikanische Informatiker Bob Jolliffe allerdings darauf hin, dass die Bevorzugung eines Lizenz-Typs keinerlei Festlegung auf die zum Einsatz kommenden Technologien bedeute, auch Microsoft könne seine Produkte unter freien Lizenzen anbieten und von den Beschaffungsvorgaben der südafrikanischen Regierung profitieren.

FOSS-Übersetzungen in die 13 Sprachen Südafrikas

Ebenso wichtig wie nationale IKT-Strategien ist Jolliffe, Gründer der Organisation Freedom to Innovate, aber die kulturelle Verankerung von FOSS. Die Initiative Translate bemüht sich, Software in die elf Amtssprachen des Landes zu übersetzen, und war 2007 Gastgeber eines PanAfrican Localisation Workshop. Über diese Lokalisierungsanstrengungen hinaus versuchen Aktivisten, politische Aspekte der freien Software an lokale Traditionen des antikolonialen Widerstandes anzubinden. Das Meraka-Institut eröffnete seine erste Zweigniederlassung 2006, 30 Jahre nach jenen Studentenunruhen, die als Schlüsselereignis in der Antiapartheidbewegung gelten, in der Johannesburger Township Soweto; und FOSS-Aktivisten beziehen sich bei ihrer Interpretation der FOSS-Philosophie explizit auf die 1955 von Antiapartheidaktivisten verfasste Freiheits-Charta. Für Jolliffe erweitert diese spezielle Art der Lokalisierung das ursprüngliche, in FOSS-Lizenzen definierte Freiheitsverständnis. Er erinnert daran, dass eigentlich nur Menschen frei sein können, Software aber nicht; außerhalb Europas und Nordamerikas beziehe sich Freiheit auch auf den Prozess der nationalen Selbstbestimmung, der die Ausübung individueller Freiheiten unterstützen kann.

Jenseits von Afrika: Süd-Süd Netzwerke

Südafrika übernimmt in der FOSS-Entwicklung eine Pionierrolle, ist aber nicht repräsentativ für den Rest des Kontinents. Im Gegenteil: Die auch mit einer allgemeinen Technologieführerschaft verknüpften FOSS-Hoffnungen der ehemaligen Mbeki-Regierung gehörten zur Vision einer afrikanischen Renaissance, die durchaus auch als kulturell verbrämter geopolitischer Führungsanspruch Südafrikas gesehen werden kann. Außerhalb Afrikas gilt Südafrikas IT-Policy hingegen als Vorbote neuer Formen der Süd-Süd-Kooperation, die klassische Ansätze zur Nord-Süd-Entwicklungsarbeit ergänzen oder ganz ersetzen.

Für die UN-Entwicklungsorganisation UNCTAD und das internationale Forschungszentrum South Centre, das derzeit von dem globalisierungskritischen Wirtschaftswissenschaftler Yash Tandon geleitet wird, tritt in diesen Kooperationan ein neuer Globalen Süden als Erbe und Nachfolger von Visionen einer Dritten Welt auf die Weltbühne. Unterstützung hat die Vernetzung dieses Software-Aktivismus bereits durch den Weltgipfel zur Informationsgesellschaft. Die am WSIS-Prozess beteiligten Organisationen, Stiftungen und Unternehmen haben die transnationale Vernetzung lokaler Akteure gefördert und Analysen und Publikationen haben aus verschiedensten Perspektiven die Möglichkeiten untersucht, mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien kulturelle, soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen. Vier Jahre nach Ende des Gipfels sind es vor allem Brasilien, Indien und eben Südafrika, die die Süd-Süd-Vernetzung im FOSS-Bereich vorantreiben, 2008 fand bereits eine erste afro-asiatische FOSS-Konferenz in Indonesien statt.

Wissenschaftliche Untersuchungen begleiten diesen neuen Süd-Süd-Austausch. Rishab Ghosh, FLOSS-Forschungsleiter am Maastrichter Economic Research Institute on Innovation and Technology (MERIT), sieht im globalen Austausch zwischen jungen und erfahrenen Entwicklern, die vielfach ihr in teuren Hochschulausbildungen erworbenes Fachwissen in diese Prozesse einbringen, ebenfalls eine neuartige Form des Technologietransfers. Sein Projekt FLOSSInclude soll dazu beitragen, Entwicklung und Einsatz freier Software in Afrika, Asien und Lateinamerika zu unterstützen.

Freie Software, freies Afrika?

@$:Trotz vielfacher Begeisterung für FOSS als Philosophie und Entwicklungspraxis hat das Konzept in Afrika immer noch einen schweren Stand. Ethan Zukerman, US-amerikanischer Software-Aktivist mit vielen Verbindungen nach Afrika, hat schon vor Jahren empfohlen, nicht ausschließlich Kostenvorteile in den Vordergrund zu stellen, sondern den Freiheitsbegriff. Der Mitinitiator von Blog Africa, Global Voices, Rising Voices und zahlreichen anderen Medieninitiativen geht davon aus, dass viele Afrikaner preiswert mit zweitklassig gleichsetzen, Folge eines jahrzehntelangen "Technologietransfers", der nur im Ausnahmefall aktuelle Soft- und Hardware-Errungenschaften weitergibt und stattdessen vor allem das Weiterreichen alter Technologien zum entwicklungspolitischen Engagement uminterpretiert. FOSS-Aktivisten sollten laut Zukerman deshalb mit der Erweiterbarkeit, Transparenz und Leistungsfähigkeit ihrer Software werben - und statt der Kosten den Begriff der Freiheit in den Vordergrund stellen.

Damit freie Software tatsächlich ihr Versprechen unter den kulturellen und wirtschaftlichen Bedingungen Afrikas einlösen kann, genügt für eine umfassende Lokalisierung nicht nur eine Anpassung an sprachliche Besonderheiten. Sie erfordert auch eine Auseinandersetzung mit ehrgeizigen Visionen anti-kolonialen Widerstandes und ernüchternden postkolonialen Wirklichkeiten. Nicht jede FOSS-Initiative vergrößert dabei die Wissensallmende oder unterstützt die informationelle Selbstbestimmung, doch gehören nichtproprietäre Software-Lizenzen, wie es gelegentlich unter IT-Aktivisten heißt, zu den revolutionären Manifesten unserer Zeit. Freie Software bietet auch einen eigenen Freiheitsbegriff, der von einigen afrikanischen Entwicklern über die vier Freiheiten der GPL hinaus als Vision selbstbestimmter Entwicklung interpretiert wird.

Vielleicht trägt die Afrikanisierung und Vernetzung von FOSS-Initiativen im Sinne einer Ubuntu-Philosophie tatsächlich zu einer Erneuerung der Vision eines neuen Globalen Südens bei, die Einbettung softwarepolitischer Forderungen in lokale Freiheitstraditionen gehört auf jeden Fall zu den spannendsten Aspekten der neuen Softwarebewegungen. Auf dem FOSS-Entwicklertreffen AfricaSource hat der dänische Regisseur und Software-Aktivist David Madié bereits einen ersten Film über Afrikas FOSS-Bewegung angekündigt - ein weiterer Versuch, um Afrikas IT-Moderne sichtbar zu machen.