Fünf mit einem Streich

Archäologe Jack Horner entdeckt großes T-Rex-Vorkommen in den Rockies

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Die Entdeckung von fünf Tyrannosaurus Rex-Skeletten während einer einzigen Grabung in den Vereinigten Staaten könnte dem Projektleiter zufolge bedeuten, dass wesentlich mehr dieser Kreaturen existiert haben als bisher angenommen.

Jack Horner, Leiter der palaentologischen Abteilung im Museum der Rocky Mountains in Montana, betont die Außergewöhnlichkeit des Fundes. "Im Schnitt", so Horner, "wird alle 10 Jahre ein Tyrannosaurus entdeckt. Fünf in einem Sommer auf der selben Grabung zu finden ist in der Tat eine Überraschung." In der Geschichte der Archäologie seien insgesamt erst zwanzig T-Rex-Skelette freigelegt worden.

Die Überreste der vorsintflutlichen Giganten wurden zwischen Juni und September dieses Jahres in der Gegend von Hell Creek, Monatana gefunden. Hell Creek, in den Rocky Mountains gelegen, war den Archäologen bereits als ehemaliges Jagdrevier der Dinosaurier bekannt. Die Grabungen sollen im nächsten Sommer fortgesetzt werden; sie sind Teil einer insgesamt fünfjährigen Untersuchung, die sich nicht nur auf Dinosaurier bezieht. Auch nach Säugetieren, wirbellosen Kreaturen und Pflanzen der Urzeit wird gesucht.

Einige Berge der Gegend werden von einer Schicht aus der Kreidezeit durchzogen - der geologischen Schicht, die das Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren markiert. Horner: "Die meisten Forscher haben sich für das Aussterben der Spezies interessiert, uns geht es vielmehr darum, wie sie lebten und sich entwickelten." Deshalb forsche man weit unterhalb der kreidezeitlichen Schicht.

Große Aufregung löste Horners Frau Celeste mit einem Fund Mitte Juli aus: Von ihr gefundene Rippenfragmente und ein Kiefer lassen auf den größten jemals gefundenen T-Rex schließen.

Horner, der als Berater von Steven Spielberg bei den Jurassic Park-Dreharbeiten mitgewirkt hat, will keine übereilten Schlüsse aus den neuen Funden gezogen wissen. Er räumt aber ein, dass sie durchaus bedeuten könnten, dass wesentlich mehr der fleischfressenden Urviecher die vorzeitlichen Jagdgründe durchstreift hätten als von der Forschung bislang angenommen.