Ganz im Inneren Amerikas

Amoklauf in einem Einkaufszentrum in Nebraska

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Omaha – das assoziiert man in Europa meistens mit "Omaha Beach". Der Küstenflecken, auf dem bei der Landung der Amerikaner tausende Soldaten von den MG-Garben der deutschen Stellungen niedergemäht wurden. Die Alliierten gaben dem Strand ausgerechnet den Namen einer Stadt, die ganz im Inneren Amerikas liegt, in Nebraska - viele tausend Kilometer von jeder Küste entfernt.

Dort in Omaha, ganz im Inneren Amerikas, tötete gestern ein "Amokläufer" in einem Einkaufszentrum acht Menschen und dann sich selbst. Mindestens fünf weitere wurden verwundet. Bei dem Täter handelte es sich nach Angaben des örtlichen Senders KETV um den neunzehnjährigen Robert A. Hawkins aus der Kleinstadt Bellevue, der seine Opfer und sich selbst mit einem Gewehr erschoss. In Deutschland wurden im September Pläne des Innenministers Schäuble vereitelt, großkalibrige Waffen an Personen unter 21 Jahren abzugeben.

Nach Angaben des Fernsehsender feuerte der Täter von einer Galerie aus erst bis zu 20 Mal in eine Menschenmenge, worauf eine Panik ausbrach. Einige der Einkäufer suchten Zuflucht in Umkleidekabinen und unter Kleiderständern. Als die Polizei sechs Minuten nach dem ersten Notruf eintraf soll sich der Täter bereits selbst erschossen haben.

Am Morgen der Tat hatte der amerikanische Präsident George W. Bush die Stadt besucht und dort eine Rede gehalten. Allerdings gibt es bisher noch keine Hinweise darauf, dass der Besuch in einem Zusammenhang mit der Tat steht. KETV zufolge prüft die örtliche Polizei derzeit einen "Abschiedsbrief". Am Tag vorher wurde Hawkins seine Arbeitsstelle bei McDonalds gekündigt. Anders als in Deutschland berichteten amerikanische Medien nicht sofort darüber, welche "Videospiele" der Täter angeblich zuhause hatte.