Haft auf Bewährung für türkische Hubschrauberflüchtlinge

Das Gericht attestierte den Flüchtlingen eine reale Bedrohungslage

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Die am vergangenen Samstag in der griechischen Grenzstadt Alexandroupolis gelandeten türkischen Hubschrauberflüchtlinge wurden wegen illegaler Einreise zu zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Für den ursprünglich ebenfalls angeklagten ungenehmigten Flug über die Grenze und die damit verbundenen luftfahrttechnischen Verstöße gab es einen Freispruch. Als Bewährungsfrist wurden drei Jahre festgelegt.

Das Gericht in Alexandroupolis attestierte den Flüchtigen eine reale Bedrohungslage, welche die Benutzung des Fluggeräts legitimiert. Die Acht werden dennoch nicht frei gelassen, weil aus Gründen der massiven Bedrohung ihres Lebens durch Dritte Schutzhaft angeordnet wurde.

Gleichzeitig spielt sich an der Seegrenze Griechenlands zur Türkei ein weiteres Drama ab. Informationen der Geheimdienste beider Länder zufolge versuchen vierzig, andere Quellen berichten von zwanzig Kommandosoldaten, nach denen in der Türkei wegen des missglückten Attentats auf Recep Tayyip Erdogan gefahndet wird, offenbar über das Mittelmeer eine griechische Insel zu erreichen.

Weil die griechische Regierung keine weiteren diplomatischen Verwicklungen wünscht, patrouillieren von der Insel Samos im Norden bis zur Insel Kastelorizo im äußersten Süden des griechischen Staatsgebiets Küstenwache, Marine und Luftwaffe zur Absicherung der Grenze. Während des vergangenen Tags gab es rund um die Insel Symi surreale Szenen, als sich nahezu die gesamten verfügbaren Kräfte beider Staaten um zwei Schlauchboote bemühten, auf denen "muskelbepackte Insassen" unterwegs waren. Das Ganze entpuppte sich nach einigen Stunden als falscher Alarm, zeigt jedoch, wie blank die Nerven auf beiden Seiten der Ägäis liegen.