Indopazifische Allianz gegen China

Logo des G20-Gipfels in Osaka. Grafik: Public Domain

Beim G20-Gipfel in Osaka sind viele Teilnehmer bereits vorher zu offiziellen und halboffiziellen Verhandlungen eingetroffen

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Offiziell beginnt der G20-Gipfel im japanischen Osaka erst heute - aber US-Präsident Donald Trump, der französische Staatschef Emmanuel Macron und andere Teilnehmer sind schon gestern dort eingetroffen. Nicht nur, um sich das Land anzusehen, sondern auch, um offiziell oder halboffiziell zu verhandeln.

Macron und der japanische Premierminister Shinzo Abe vereinbarten dabei eine "französisch-japanische Partnerschaft für eine hegemoniefreie indopazifische Region", die auch eine engere Zusammenarbeit im Bereich Rüstung umfasst. Frankreich besitzt nämlich immer noch Inseln im Indischen Ozean und im Pazifik, die es durch chinesische Ambitionen potenziell bedroht sieht - auch wenn die umstrittenen Spratly- und Paracel-Inseln, die Peking gerade künstlich vergrößert, weit davon entfernt sind. Der Allianz gegen China sollen Macrons Plänen nach auch die gerade frisch wiedergewählten australischen und indischen Premierminister Scott Morrison und Narendra Modi beitreten.

Vorab-Treffen von Pompeo und Modi

Der hat gerade Mühe mit unangenehmen Fragen aus Washington, nachdem ein Video, das zeigen soll, wie ein Mob in Jharkhand einen moslemischen Einbrecher lyncht, auch in englischsprachigen Medien Schlagzeilen macht. Die Hindus zwingen den Moslem dabei nämlich, "Jai Shri Ram" ("Sieg dem Herrn Rama") und "Jai Hanuman" ("Sieg dem [Affengott] Hanuman") zu rufen. Mike Pompeo traf Modi am Mittwoch bereits vor einem vereinbarten Osaka-Einzelgespräch des Inders mit Trump. Am selben Tag verurteilte der BJP-Politikerden Lynchmord öffentlich.

Außer mit Modi will sich Trump in Osaka auch mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping treffen. Mit dem traf sich Pompeo nicht vorher. Stattdessen wurde er von der englischsprachigen chinesischen Parteizeitung Global Times als "Cheerleader des Hasses" angegriffen, der "Konflikte zwischen Ländern provoziert" und "den Weltfrieden bedroht". Der Angriff kommt wenige Tage nachdem Xi Jinping Nordkorea besuchte, dessen Staatsführung sich im April ähnlich kritisch über den amerikanischen Außenminister geäußert hatte (vgl. Nordkorea: Neuer Raketentest als Botschaft an die USA?).

Mit Pompeos Vorgesetzten, dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump, scheint sich der nordkoreanische Staatschef aber besser zu verstehen: In den letzten Monaten schrieben sich die beiden mehrere Briefe, die sie gegenseitig lobten (vgl. Nordkorea: War der ermordete Kim-Halbbruder CIA-Spion?). Am G20-Gipfel nimmt aber nicht Kim teil, sondern nur der südkoreanische Präsident Moon Jae In, dessen Wirtschaft sich in den letzten Jahrzehnten deutlich besser entwickelte.

Brasilianische Delegation hatte Kokain an Bord

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will in Osaka ebenfalls anwesend sein, obwohl sie gestern bei einem Termin mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erneut auffällig zitterte. Dass sie so einen Anfall bereits vorige Woche beim Besuch des ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj hatte, weist auf gesundheitliche Probleme hin. Das Wasser, nach dem sie sich damals für gesundet erklärte, schlug sie gestern aus. In Sozialen Medien wurde deshalb spekuliert, ob Angst die Ursache des Phänomens sein könnte.

Weitere Teilnehmer am G20-Gipfel sind der russische Staatspräsident Wladimir Putin (mit dem die englische Noch-Premierministerin Theresa May ein getrenntes Gespräch führen will), der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, dessen türkischer Regionalrivale Recep Tayyip Erdoğan, der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte, der kanadische Premierminister Justin Trudeau, der indonesische Präsident Joko Widodo, der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa, der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard, der argentinische Präsident Mauricio Macri und der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro. Ein vorab angereistes Mitglied seiner Delegation wurde bei einem Zwischenhalt in Sevilla festgenommen, weil man in seinem Gepäck 39 Kilogramm Kokain fand.

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