Israel-Krieg, Moral und Dissens: Offener Brief an einen Freund

Der Druck zur Unterstützung der Regierung von Israel ist groß. Viele Fragen aber bleiben offen. Darauf weist unser Autor in einem Brief an einen Freund hin.

Der Umgang mit dem Nahostkonflikt führt – gerade in Deutschland – oft zu einer massiven Polarisierung. Das Mantra, man müsse für oder gegen eine Sache sein, ist nicht neu. "Entweder sind Sie auf unserer Seite oder auf der Seite der Terroristen", hatte US-Präsident Bush in der Begründung seines "War against Terror" postuliert – und war damit nur bedingt durchgedrungen. Und das, obwohl die Attentäter in New York damals 2.977 Menschen, überwiegend Zivilisten, töteten und 6.000 Menschen verletzten.

Nach dem Überfall bewaffneter islamistischer Gruppen unter Führung der Hamas auf Israel am 7. Oktober ist der Konformitätsdruck ungleich höher, aber auch die Widersprüchlichkeit westlicher Politik, die sich als "wertegeleitet", also auch moralisch versteht. Das führt erneut zu Polarisierungen, belastet aber auch familiäre, freundschaftliche und politische Beziehungen.

Das hat auch unser Autor bemerkt. Er hat, wie er uns schreibt, "einen guten Freund, der einen hochrangigen Politiker im Deutschen Bundestag in außenpolitischen Fragen, insbesondere zum Nahen Osten, berät".

Dieser unterstütze vorbehaltlos die offizielle Linie der "unerschütterlichen Solidarität" der Bundesregierung, "die de facto eine bedingungslose Unterstützung der Regierung von Benjamin Netanjahu bedeutet".

Diese Situation hat unser Autor in Form eines Briefes an seinen Freund aufgegriffen. "Damit keine Rückschlüsse auf seine Identität möglich sind", schrieb er, "ziehe ich es vor, den Artikel unter einem Pseudonym zu veröffentlichen". Hier der Text.

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