Keine gefährliche Begegnung mit einem Asteroiden im Jahr 2030

Trotz des neuen Verfahrens zur Überprüfung der Daten war die erste Meldung übereilt und falsch

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Kaum hatte das Near-Earth Object Program der Nasa die angeblich überprüfte Möglichkeit angekündigt, dass im Jahr 2030 ein Asteroid der Erde gefährlich nahe kommen wird und möglicherweise auf sie stürzen könnte, da gibt es schon wieder einen Rückzieher: Wie üblich waren die Berechnungen nicht genau, und wurde die Information zu schnell an di Öffentlichkeit gegeben.

Carl Hergenrother vom Catalina Sky Survey (CSS) bei Tucson, Arizona, ist "schuld" an der Misere. Am 3. November konnte er durch frühere Beobachtungen des Objekts 2000 SG344 aus den Bildarchiven des CSS die Laufbahn des möglichen Asteroiden genauer berechnen. Im Jahr 2030 besteht danach keinerlei Gefahr eines möglichen Zusammenstoßes, denn das Objekt wird in einem Abstand von 5 Millionen Kilometern an der Erde vorbeifliegen.

Am Freitag noch gab die International Astronomical Union (IAU) bekannt, dass eine Gefahr von 1 zu 500 für einen Zusammenstoß bestünde. Die Berechnungen wurden zwar überprüft und dann erst nach 72 Stunden veröffentlicht, um den schon gewohnten falschen Meldungen entgegenzuwirken (Noch einmal davongekommen ...), aber dieses Überprüfungsverfahren hat sich zumindest dieses Mal auch nicht bewährt (2030 kommt ein Asteroid der Erde gefährlich nahe).

Immerhin ergeben die neuen Berechnungen eine höhere Wahrscheinlichkeit in den Jahren nach 2030 für ein Kreuzen der Flugbahnen des Asteroiden und der Erde. Beispielsweise gibt es die Wahrscheinlichkeit von 1 zu 1000, dass am 16. September 2071 der Asteroid, wenn das Objekt denn einer sollte, auf die Erde einschlagen könnte. Noch immer wird nämlich die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass der angebliche Asteroid auch eine alte Raketenbrennstufe auf der Apollo-Zeit sein könnte. Sollte das Objekt dies sein, würde es einfach beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen.