Menschliches Gehirn erkennt Tiere deutlich schneller als Gegenstände

Italienische Forscher gehen von Evolutionsvorteil aus

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Neurowissenschaftler am Istituto di Bioimmagini e Fisiologia Molecolari und an der Università Milano Bicocca haben in der Fachzeitschrift Biological Psychology die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die zeigt, dass das menschliche Gehirn auf Tiere sehr viel rascher reagiert als auf Gegenstände.

Die Gehirne von Schülern, die die Neurowissenschaftler in ihrem Experiment untersuchten, registrierten Tiere im Durchschnitt in 564 Millisekunden vorbewusst. Bei Objekten, die nicht als Tiere erkennbar waren, brauchten sie dazu 626 Millisekunden. Dieser Unterschied ist den Forschern zufolge weder von der Intention der Testpersonen noch von den Rahmenbedingungen der Versuche abhängig. Voraussetzung für ein schnelleres Erkennen sind den Forschern zufolge nur Augen, Mund und Gliedmaßen. Deshalb glauben sie, dass ihr Experiment auch eine Teilerklärung dafür liefert, warum Zeichentrickfilme mit relativ abstrakte Tierdarstellungen bei kleinen Kindern gut ankommen.

Projektleiter Alberto Zani erklärt sich diese Wirkung von Tierbildern mit der Evolutionsgeschichte, in der es für Menschen von Vorteil war, wenn sie eine potentielle Jagdbeute am Horizont einer Steppe oder im Gewirr eines Urwalds schnell erkannten. In noch größerem Maßstab galt das für Raubtiere, die der Mensch registrieren musste, bevor er überrascht und gefressen wurde.

Wolf (Canis lupus). Foto: Martin Mecnarowski. Lizenz: CC BY-SA 3.0.

Wie sinnvoll das ist, zeigt sich heute in Deutschland wieder sehr viel stärker als noch vor einigen Jahren: Im den niedersächsischen Ortschaften Wildeshausen und Großenkneten führte das Abschussverbot für Wölfe dazu, dass mittlerweile mindestens ein solches Tier bei Tageslicht durch die Straßen streift. Am Montagabend entschied das Umweltministerium in Hannover, dass der Wolf vorerst nur mit Gummigeschossen erschreckt werden soll.

Dafür, dass Wölfe lebensgefährlich sind, wenn sie die Scheu vor Menschen verlieren, gibt es nicht nur Belege aus der länger zurückliegenden Vergangenheit, sondern auch aus den letzten Jahrzehnten - vor allem aus Asien und Nordamerika. Der Angriff auf den Menschen erfolgt meist von hinten und durch Bisse in den Hals. Die Leichen von Wolfsopfern erkennt man an typischen Biss- und Reißspuren sowie am Verzehr der Organe und bestimmter Muskeln an Ort und Stelle.

In München sorgten in den letzten Jahren immer wieder Rabenvögel für Aufsehen, die auf Spielplätzen kleine Kinder und teilweise sogar Erwachsene anfielen. Auch sie stehen wegen einer alten EU-Vorschrift unter Schutz, obwohl sie sich sich längst zu einer Plage entwickelt haben.

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