"Ms. Throated 2016" kritisiert Donald Trump als "Sexisten"

Bild Donald Trump: Gage Skidmore. Illustration: TP. Lizenz: CC-BY-SA-3.0

US-Wahlen: Pornobranche fürchtet sich vor Cruz, hält Trump für einen Trottel und tendiert zu Hillary Clinton

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Letzte Woche meinte John Boehner, der ehemalige republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, er halte den Präsidentschaftsbewerber Ted Cruz für "Lucifer in the Flesh" - also für den "leibhaftigen Satan".

Vor dem Tea-Party-Texaner fürchten sich aber nicht nur Parteifreunde, sondern auch Pornoproduzenten wie Tom Byron, der sein Geld seit gut 30 Jahren in der Erotikbranche verdient und währenddessen fünf verschiedene Präsidenten erlebt hat: Ronald Reagan, George Bush senior, Bill Clinton, George Bush junior und Barack Obama.

Dabei war er mit der Clinton-Administration, die sich auf Anklagen wegen Kinderpornographie konzentrierte, deutlich zufriedener als mit der Bush-II-Administration, die seinen Partner Rob Black und dessen Ehefrau Lizzy Borden wegen Material anklagen und verurteilen ließ, das die zehn Jahre davor unbeanstandet geblieben war. Nun überlegt er, für Donald Trump zu stimmen - aber definitiv nicht für Ted Cruz, vor dem es ihm "gruselt".

Dem Daily Beast sagte der Pornoproduzent, er glaube, dass Trump nicht einmal die Hälfte von dem ernst meint, was er öffentlich sagt. Jeder der das glaube, sei nicht klüger als die republikanische Basis, die den Milliardär dafür bejubelt. Allerdings würde es ihn auch nicht stören, wenn Hillary Clinton Präsidentin wird.

Ted Cruz dagegen machte in der Vergangenheit unter anderem mit dem Versuch auf sich aufmerksam, den Verkauf von Dildos zu verbieten, um "Minderjährige zu schützen" und Anreize für "unzüchtiges Interesse an sexueller Belohnung" zu verringern. Ein Verbot auf dieser Grundlage, so der Jurist damals, halte er für durchaus verfassungsgemäß.

"Wieder mit Bademodenkatalogen masturbieren"

Auch der Parodieporno-Veteran James Bartholet befürchtet, dass Cruz nicht nur Maßnahmen ankündigen wird, um religiöse Wähler zufriedenzustellen, sondern tatsächlich handeln - dann, so Bartholet, könnten Pornhub und andere bekannte Internet-Angebote verschwinden oder gesperrt werden und die Amerikaner müssten wieder mit Bademodenkatalogen masturbieren. Im Gegensatz zu Byron hält Bartholet Trump allerdings für noch schlimmer als Cruz, auch wenn er ihn im letzten Jahr in der Pornokomödie "Megyn Gets Trumped" spielte. Und er würde selbst dann nicht für den exzentrischen Milliardär stimmen, wenn er nur die Wahl zwischen ihm und der Cartoonfigur Sponge Bob hätte.

Nicht mit Sponge Bob, aber mit einem Clown vergleicht die Kayla-Jane Danger, die "Königin der lesbischen Fußfetisch-Pornofilme" Trump. Sie will Hillary Clinton stimmen, wenn es Bernie Sanders nicht doch noch schafft, zum Kandidaten der Demokraten nominiert zu werden (was inzwischen extrem unwahrscheinlich ist - vgl. Durchmarsch für Trump und Clinton).

Auch Sarah Vandella, die "Ms. Throated 2016", mag Trump nicht und will für Clinton oder Sanders stimmen. Sie glaubt, dass der Baulöwe ein "Sexist" ist und vor allem eigene Geschäftsinteressen verfolgt. Noch unentschieden, für wen sie stimmt, ist die Pornodarstellerin Sydney Leathers, die durch die Sexting-Affäre mit dem Kongressabgeordneten Anthony Weiner über ihr Genre hinaus bekannt wurde. Sie befürchtet, dass eine Stimme für ihren eigentlichen Favoriten Gary Johnson von der Libertarian Party "verschwendet" sein könnte und tendiert deshalb zu Hillary als kleinerem unter größeren Übeln. Trump hält sie für zu "dünnhäutig" für die Politik.

Die Girl-Next-Door-Darstellerin Sunny Lane nimmt dagegen eine Metaebenen-Position ein, von der aus sie es begrüßt, dass sowohl Trump als auch Sanders dafür gesorgt haben, dass sich Amerikaner für Politik interessieren, die das sonst nicht machen. Und je mehr Bürger "aufwachen" und das politische Geschehen aufmerksam verfolgen, desto besser sei das für die Politik.

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