Naturschutz extrem oder: Animal Correctness (AC)

Den Fischern und dem Ort Fischen soll es an den Kragen gehen

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People for the Ethical Treatment of Animals (PETA) hat 750.000 Mitglieder und bezeichnet sich selbst als größte Tierrechtsorganisation der Welt. Sie handelt nach dem Grundsatz, dass man nicht das Recht hat, Tiere zu essen, Experimente an Tieren vorzunehmen, Kleidung aus Tierprodukten herzustellen oder sie gar zur Unterhaltung zu nutzen. Mit diesen extremen Ansichten kann man auch zu extremen Werturteilen über die Menschen kommen, die gegen solche Vorstellungen verstoßen. Nun soll es auch dem Ort "Fischen im Allgäu" an den Namen gehen.

PETA kümmert sich um das Wohl der Fische und vertrat bereits im letzten Jahr die Meinung, dass Angeln die Empfindungslosigkeit der Menschen und die Ignoranz gegenüber dem Leben verstärke sowie zur Verrohung unserer Gesellschaft beitrage. Die damaligen Autoren ließen sich sogar zu der Behauptung hinreißen, dadurch werde der Grundstein gelegt, dass sich junge Menschen zu Gewalttätern entwickelten.

Solche Behauptungen wollte aber der Verband Deutscher Sportfischer nicht auf sich sitzen lassen und hoffte mit einer Klage, die Unterlassung solcher Aussagen zu erreichen. Für PETA gehört es zu den satzungsgemäßen Aufgaben, das Bewusstsein dafür zu sensibilisieren, dass Tiere fühlende Lebewesen seien, die ohne eigenes Verschulden leiden müssten. PETA bewege sich im Bereich der Verbreitung von Meinungsäußerungen. Man wolle sich keinen Maulkorb verpassen lassen. Doch wenn es wirklich solche Auswirkungen des Fischens gibt, dann muss dringend die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) reagieren und Angelspiele für den Computer indizieren. Die Gesellschaft kann es nicht hinnehmen, dass Kinder in solchen angeblichen Sportverbänden tätig sind oder gar solche Spiele spielen, die unvermeidlich zur Entwicklung von künftigen Gewalttätern führen.

PETA gewann den Prozess und darf weiterhin dummdreiste Behauptungen aufstellen, denn derartige Äußerungen sind natürlich von der im Grundgesetz verbrieften Meinungsfreiheit gedeckt. Doch die Tierrechtsorganisation geht einen deutlichen Schritt weiter auf dem Weg nach Absurdistan, denn jetzt soll sogar ein Ortsname im Allgäu geändert werden. Der Name Fischen im Allgäu stehe als "Pate für ein grausames Hobby", heißt es in einem Anschreiben an den Bürgermeister der kleinen Gemeinde. Und so kann man weiter lesen: "Springen Sie auf den Zug der Zeit, seien Sie Vorreiter einer positiven Strömung und verbannen Sie den unpassenden Namen Ihrer schönen Stadt in die Geschichtsbücher."

"Wandern" wird von PETA als Alternative angeboten. Der Name stünde für eine positive Freizeitbeschäftigung. Aber den Fischern in Fischen geht das ganze doch zu weit. Im Gegenteil, am 16. und 28. April kann man zum Fliegenfischen nach Fischen fahren und abends geht es zum Schlemmeressen "Rund um den Fisch". Den kindlichen Anglern wird unterstellt, dass ihnen das Mitgefühl abhanden kommt, doch wie soll man ein Mitgefühl für solch abstruse Gedankenzüge der Tierrechtler aufbringen?