New York führt zwei muslimische Schulfeiertage ein

Der demokratische Bürgermeister de Blasio spricht von einem "historischen Augenblick"

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Wird nun nicht Dresden muslimisiert, sondern New York? Dort hat der demokratische Bürgermeister Bill de Blasio sein Wahlkampfversprechen nun eingelöst und gestern die zwei wichtigsten muslimischen Feiertage Eid al-Fitr und Eid al-Adha zu offiziellen Schulfeiertagen erklärt, an denen die Schulen in New York geschlossen sind. 12 Prozent der Schüler in New York sollen Muslime sein. Neben christlichen Schulfeiertagen gibt es auch etliche jüdische wie Yom Kippur oder Rosh Hashanah.

Zwar haben dies bereits einige Gemeinden in den USA gemacht, doch mit New York folgt nun die erste Großstadt. Und dies hat natürlich eine hohe symbolische Bedeutung, weil New York am 11.9.2001 das Ziel der islamistischen Flugzeuganschläge geworden ist und sich auch dort wie im ganzen Land eine ablehnende, teils feindselige Stimmung gegenüber Muslimen entwickelt hat. Das Misstrauen wird durch die anhaltende Bedrohung durch islamistische, auch "homegrown" Terroristen und den Krieg gegen den Islamischen Staat weiter geschürt.

Bill de Blasio bei der Ankündigung der neuen Schulfeiertage. Bild: nyc.gov

Mutig ist es daher von de Blasio, ausgerechnet angesichts der Terroranschläge in Europa, des laufenden Prozesses gegen den Attentäters von Boston und des nächsten Kriegs im Irak und in Syrien die muslimischen Feiertage einzuführen, um zu demonstrieren, dass New York eine tolerante, offene und inklusive, eine "multiethnische und multikulturelle" Stadt ist. Im Stadtrat von New York gibt es nur einen einzigen Muslim.

De Blasio sagte, es sei Zeit geworden, das Versprechen einzulösen, so dass muslimische Kinder die Feiertage mit ihren Familien begehen können, ohne die Schule verpassen zu müssen oder in eine Zwickmühle zu geraten. Das sei eine "Sache der Fairness". Es zeige, dass die Stadt die "wichtige und wachsende muslimische Gemeinschaft achtet und anerkennt". Wenn New York mit dem landesweit größten Schuldistrikt diesen Schritt unternehme, sei dies auch für die USA ein "historischer Augenblick". Die USA seien deswegen "so interessant, so mächtig und so einzigartig in ihren Ursprüngen, weil sie als eine Nation gegründet wurde, um alle Glaubensrichtungen zu achten". Das könne man in den Gründungsdokumenten sehen: "Wir sollen eine Nation für alle sein, und dieser Schritt verstärkt diesen Fortschritt."