Norwegen: Telefonzellen unter Denkmalschutz

Polizei unterband SMS-Blitzerwarnung

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Denkmalschutz wird heutzutage als ein weitgehendes Konzept verstanden. So beabsichtigt man nun in Norwegen, aus kultur- und technologiegeschichtlichen Beweggründen genau 365 Telefonzellen landesweit zu bewahren. Auch interne Anlagen des alten Telesystems sollen als nationales Kulturerbe erhalten werden.

Die roten, im eckigen Funktionalismusstil konzipierten Fernsprecherkiosks sind wohlmöglich die schönsten von Europa. Sie waren ein Ergebnis eines Wettbewerbs im Jahre 1932, als der Entwurf "Riks" vom Architekten Georg Fredrik Fasting den ersten Preis erhielt.

Die Zellen werden von Telenor gesponsert, und man kann sie fortan für ihren eigentlichen Zweck benutzen. Anders gesehen könnte man das Kulturerhaltungsangebot der Telefirma als einen schlauen Trick sehen, die Abstellung zahlreicher anderer Zellen als die auserwählten zu kaschieren.

Telenor, das norwegische Pendant zur Deutsche Telekom, ist stets beflissen, gesellschaftlichen Interessen nachzukommen, wie dieses Beispiel zeigt. Allerdings wurde der SMS-Dienst abgeschafft, bei dem Warnungen vor Geschwindigkeitskontrollen über das Handy weiter gegeben wurden. Die Polizei war der Meinung, dass solche Warnungen vor Radarfallen, die in deutschen regionalen Hörfunksendern schon lange gang und gebe sind, ihre Verfolgung von Verkehrssündern stört.