Offene Türen bei US-Politiker, der sich für Cybersicherheit stark macht

Das Büro des Kongressabgeordneten Bennett wurde peinlicherweise vom Homepage-Wurm heimgesucht

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Der republikanische Senatsabgeordnete Robert Bennett hatte sich schon des längeren für mehr Sicherheit im Cyberspace stark gemacht. Unter anderem hatte er den Vorsitz des Jahr-2000-Komitees inne und macht sich auch sonst für Hightech-Themen stark. Jetzt hat es ihn die mangelnde Sicherheit selbst erwischt. Einer seiner Mitarbeiter öffnete, wie Newsbytes unvorsichtigerweise den Anhang in einer Mail, wodurch der zur Zeit umlaufende Homepage-Virus aktiv wurde.

Ob es nun der Politiker selbst oder einer seiner Angestellten war, ist eigentlich egal. In solchen Fällen helfen kaum technische oder gar rechtliche Sicherheitsmaßnahme, sondern nötig wäre, dass auch die Menschen sich über mögliche Gefahren im Internet klar sind und nicht blindlings alles machen. Das würden sie im wirklichen Leben ja auch nicht, wo ebenfalls keine absolute Sicherheit herzustellen ist. Allerdings hätte man erwarten sollen, dass ein Politiker, der sich schon lange Zeit mit der Frage der Cybersicherheit beschäftigt, auch seine Mitarbeiter auf die möglichen Gefahren hinweist.

So hat der Wurm sich auch in Bennetts Outlook-Adressbuch umgetan und sich repliziert, indem er sich an alle dort gefundenen Adressen weiter geschickt hat. Auch wenn der Wurm ansonsten relativ harmlos ist und keine Dateien zerstört, mag es doch peinlich sein, wenn mit dem Absender von Bennett der Wurm an Journalisten, Politiker oder Geschäftsleute gesendet wurde. An 200 Adressen sei der Wurm, so Bennetts Sprecherin Mary Collipriest gegangen. Vielleicht waren es ja auch mehr. Dafür hat der Wurm vermutlich auch im Büro versucht, eine der vier Porno-Sites im Browser zu öffnen.

Angeblich hat der Schuldige schnell gemerkt, was er angerichtet hat, so dass der für die Computer von Bennetts Büro zuständige Admin an die 200 Adresse Warnmails nachgeschickt hat. Nach Auskunft von Collipriest habe man bislang noch keine Ahnung, ob Bennett den Wurm absichtlich wegen seiner Haltung zur Cybersicherheit oder nur zufällig erhalten hat.

Bennett hatte vor kurzem angekündigt, demnächst Vorschläge zur Sicherheit des Internet vorzubringen. Jetzt, so Collipriest, werde man erst einmal die Sicherheit der eigenen Computersysteme prüfen. Und vielleicht geht diese Erfahrung ja auch in die Vorschläge ein. An die Polizei hat sich Bennett wegen des Wurms jedenfalls nicht gewandt.