Open Source am Handgelenk

Mit der Linux-Armbanduhr soll ein Zeichen gesetzt werden: Microsofts Zeit sei abgelaufen

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Das Computerunternehmen IBM will für Linux neue Türen aufstoßen. Das Betriebssystem soll laut IBM zu einer "lingua franca" für E-Business-Anwendungen werden - zu einem von allen benutztem, offenem Standard. Damit wird ein Zeichen gegenüber Microsoft gesetzt, die bislang versuchten, ihre proprietären Codes mittels ihrer Marktmacht als De-facto-Standards durchzusetzen. Von E-commerce, Supercomputern bis hin zu Gadgets soll in naher Zukunft nichts mehr ohne Linux laufen. Als Aufhänger für die Offensive hat man ein besonders symbolträchtiges Testobjekt ausgesucht: die so genannte Smart-Watch.

Das Design der Smart-Watch sieht kabellose Kommunikation mit PCs, Handys und anderen kabellosen Geräten vor. Die Uhr kann dem User komprimierte Email-Nachrichten auf einen Blick zeigen und ermöglicht es, Pager-artige Nachrichten zu erhalten. Darüberhinaus hat sie einen Kalendar, ein Adressbuch und To-do-list-Funktionen. Zukünftige Erweiterungen des Geräts sehen einen hochauflösenden Mini-Resolution Screen und Anwendungen vor, die dem Uhrenbesitzer ganz im Stile eines WAP-Handys erlauben, von verschiedenen Internet-Diensleistungen Gebrauch zu machen, darunter minutengenaue Wetter-Informationen, Verkehrs- und Börsennachrichten, Sportergebnisse und dergleichen, heißt es in einer IBM-Pressemeldung.

Den Machern ist jedoch nicht an einer Kommerzialisierung der Software gelegen. Studenten, Wissenschaftler und Forscher sollen in die Lage versetzt werden, an den undenkbarsten Stellen die Software zu testen und etwa für medizinische Instrumente nutzbar zu machen.

Zudem soll mit der neuen Linux-Armbanduhr ein Zeichen gesetzt werden: Microsoft hat bislang vergeblich versucht, auf dem Markt der so genannten "embedded systems" Fuss zu fassen. Palm Organizer, Handys, Ebooks und digitale Kameras konnten bislang in Bill Gates Software-Imperium noch nicht integriert werden.