Polnischer Hacker festgenommen

Dem Jugendlichen drohen bis zu 5 Jahren Gefängnis

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Bis zu 5 Jahren Freiheitsentzug drohen einem polnischen 17jährigen Jungen aus Breslau, der kürzlich von der Polizei festgenommen wurde. Es wird ihm vorgeworfen, via Internet ins Netz einer Krakauer Hochschule eingedrungen zu sein und dort Daten über wissenschaftliche Experimente sowie das Operationssystem zerstört zu haben.

In diesem Fall wurden die Ermittlungen von der sog. PG-Abteilung geführt. Mit der Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität befassen sich in Polen Polizisten, die nicht nur in ihren Revieren, sondern im ganzen Land handeln dürfen. Und so kam es, dass der junge Breslauer von Krakauer Polizisten überführt wurde.

Agenturberichten zufolge tobte sich der Hacker nicht nur an zwei polnischen Hochschulen, sondern auch in Japan aus. Die Polizei schließt nicht aus, dass er auch in anderen Ländern aktiv war, doch erst in etwa drei Wochen könne sie darüber Auskunft erteilen. In seiner Wohnung sollen Hardware und Hackertools gefunden worden sein. Es werde untersucht, ob der Hacker allein oder in einer Gruppe handelte. Wie inoffiziell zu erfahren war, hat der Junge seine Tat gestanden und wurde vorläufig nach Hause entlassen. Nach dem polnischen StGB (Art. 287 Paragraph 1) droht ihm nun eine Freiheitsstrafe von 3 Monaten bis zu 5 Jahren.

Es ist der zweite spektakuläre Fall von Internetkriminalität, der in den letzten Tagen in Polen bekannt wurde. Vor einem Gericht in Poznan (Posen) findet zur Zeit der Prozess gegen zwei Internauten statt, denen vorgeworfen wird, Radiofrequenzen des Geheimdienstes UOP auf einer Webseite veröffentlicht zu haben. Beide Angeklagten sind Radioamateure. Einer von ihnen sagte vor der Presse, in seinem Milieu seien UOP-Radiofrequenzen sowieso gut bekannt und er hätte sie gar nicht für geheim gehalten. Das Staatschutzamt UOP ist jedoch der Meinung, dass es sich dabei um ein Staatsgeheimnis handelt. Auch in diesem Fall sieht das StGB Strafen von 3 Monaten bis 5 Jahren Gefängnis vor.