Rundumblicke von der Weltausstellung

Ein virtueller Spaziergang

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Immer wieder keimt die Diskussion auf, ob eine Weltausstellung angesichts der hohen Kosten, der Raumverschwendung oder der Umweltverschmutzung überhaupt noch zeitgemäß sei. Als Alternative geistert der Begriff der "Virtuellen Weltausstellung" durch die Medien. Einen Vorgeschmack darauf bietet jetzt eine Internetsite mit über 200 Panoramabildern einer virtuellen EXPO-Begehung.

Als Hauptvorteil einer virtuellen Begehung erscheint die Chance, dass man von jedem Ort der Welt einen Einblick in das Geschehen auf einer Weltausstellung bekommen kann. Auch spart es den Muskelkater in den Beinen und Blasen an den Füßen, denn wenn man in Hannover wirklich alles gesehen haben will, muss man nach Angaben des EXPO-Managements über 56 Kilometer zurücklegen. Auf der virtuellen EXPO-Tour finden sich über 200 Panoramafotografien, die in der Quicktime VR-Technologie aufbereitet wurden. Dadurch erhält der Betrachter die Möglichkeit einer 360 Grad-Rundumsicht. Selbst eine eingeschränkte Zoom-Möglichkeit bietet diese Technik.

Mittels einer Karte kann sich der EXPO-Interessierte schnell auf dem Gelände orientieren und sieht sofort entsprechende Foto-Standorte eingezeichnet. Per Klick kann man schnell mal einen Pavillon von innen ansehen oder einen Geländeausschnitt auf den Bildschirm holen. Mit gedrückter Maustaste wird ein Kameraschwenk aktiviert, so dass man einen Rundumblick erhält. Nach der Weltausstellung soll außerdem eine CD-ROM erscheinen.

Die Rundumsichten bieten einen ersten Blick in eine bestehende Weltausstellung, doch vom Feeling dieser EXPO kann sie nichts vermitteln. Leider werden auch nur Bilder geboten und keine weitergehende Informationen über die jeweiligen Länder gegeben. Kein Theater, kein Gesang und keine Darbietungen werden von diesen stimmungslosen Bildern eingefangen. In der Bildschirmauflösung 1024 mal 768 gehört eine gehörige Portion Glück dazu, den richtigen Standortknopf zu treffen. Die Bilder wirken statisch kühl und fast menschenlos und vermitteln deshalb nur eine architektonische Katalogansicht von Pavillons und Messeständen der Weltausstellung.