SARS-Virus eine außerirdische Lebensform?

Oder ist diese neue These selbst vom Himmel gefallen?

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Vielleicht ist es mehr als eine Googelei: Wenn man in die Suchmaschine SARS eingibt, kommt die Frage "Meinten sie Stars?".

Bild: The Lancet / Robert Harding Picture Library

Vielleicht ist dies schon ein versteckter Hinweis auf den wahren Ursprung der Krankheit, der bis jetzt, vielleicht noch mehr als wir glaubten, im Dunkeln lag. "Es steht in den Sternen", diese schöne Sentenz könnte in ganz besonderer Weise auf das neue Virus zutreffen, wenn stimmt, was das britische Wissenschaftsmagazin The Lancet gestern veröffentlichte.

Wenn es stimmt, dann ist es kein Wunder, dass die WHO sich dem Virus so ungeschickt wie ein blinder Goliath entgegenstellte. Wenn es sich, wie der Astrobiologe Chandra Wickramasinghe vermutet, um einen außerirdischen Plagegeist handelt, der immer mehr Erdlinge befällt und u.a. bewirkt hat, dass in Singapore das Spucken verboten wurde, dann hängt seine künftige Ausbreitung vor allem von stratosphärischen Trends ab.

Laut Wickramasinghe purzeln jeden Tag ungeheure Mengen von lebensfähigen Mikroorganismen aus dem All auf die Erde, darunter eine Tonne Bakterien. Das wären 20 000 Bakterien pro Quadratmeter. Auch die Grippeviren sollen immer wieder einmal aus dem Weltall in neuen Varianten auf die Erde rieseln (Grippeviren aus dem Weltall?). Zusammen mit anderen indischen und britischen Wissenschaftlern hat Wickramasinghe mit Ballons Luftproben in der Stratosphäre durchgeführt, . Er ist der Überzeugung, hier bereits lebendige extraterrestrische Mikroorganismen entdeckt zu haben (Lebendige Bakterien im Weltall). Auch der SARS-Virus soll sich auf einem anderen Planeten entwickelt haben, bevor er auf die Erde kam.

Die speziellen genetischen Sequenzen des Virus unterscheiden sich dramatisch von allen anderen bekannten Coronaviren; man kann davon ausgehen, dass er unabhängig von ihnen entstand

Wickramasinghe

Kollegen begegnen der Veröffentlichung, die immerhin von einem angesehenen Wissenschaftler in einem angesehenen Wissenschaftsmagazin gemacht wurde, mit solidarisch milder Skepsis. Ganz ausschließen könne man sie wohl nicht, die Möglichkeit, dass Wickramasinghes These stimmt.

Wenn sie nicht stimmt, und, das ist wohl recht wahrscheinlich, es sich bei dem Virus um eine Abweichung des ordinären Coronavirus handelt, ist das zwar schnöde, aber im besten Sinne Proustisch:

Nichtverliebte Menschen können nicht verstehen,wieso ein intelligenter Mann wegen einer ganz gewöhnlichen Frau leiden kann. Das ist, als ob man überrascht ist, dass jemand der Cholera zum Opfer fällt wegen einer so unbedeutenden Kreatur wie es der "comma bazillus" ist.

Marcel Proust