Sturm auf dem Saturn
Aufnahme des Cassini-Satelliten zeigt auf beeindruckende Weise die Entwicklung eines gewaltigen Sturms
Es sieht tatsächlich wie ein Aquarell aus, wie die Europäische Weltraumagentur Esa in ihrer Mitteilung über die Aufnahme des Cassini-Satelliten schreibt, wie Pinselstriche auf nassem Papier mit Wasserfarben, die zerlaufen.
Natürlich sind die Farben nicht echt, sie sollen die komplexen Vorgänge des Wetters auf dem Saturn zeigen, sie sind aber gleichzeitig der Versuch, ein ästhetisch ansprechendes Bild zu schaffen. Man würde zwar sagen, dass man solche Bilder in der Kunst jetzt als kitschig bezeichnen würde, als "Malerei der Natur" kann man es hingegen eher genießen. Weiß sind die höchsten Wolkenformationen, dem menschlichen Auge würde der Sturm einfach als "heller Bereich gegen einen gelben Hintergrund" erscheinen. Das wäre dann schon weniger imposant. Aufgenommen wurde am 6. März 2011 ein Sturm, der bereits im Dezember 2010 entstanden ist. Die Sturmfront zieht in die linke Seite des Bildes, wo sich, wie die Esa schreibt, die größten Turbulenzen finden, die weiß dargestellt sind. Im Zentrum des Sturms, in der Bildmitte, ist ein Wirbel zu erkennen.
Der Sturm hat solche Dimensionen angenommen, dass er sich auf der Erde über ganz Europa erstrecken würde. Nach der Esa kann man bei jeder Umdrehung des Saturns um die Sonne einmal mit einem Sturm in dieser Größe rechnen - also alle 30 Jahre. In dem Fall ereignete sich der Sturm allerdings ausnahmsweise während es Frühlings auf der nördlichen Hemisphäre, normalerweise finden sie während des Sommers statt.