USA doch auf der Weltausstellung vertreten

Kritik wird dennoch laut

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Sozusagen kurz vor Toresschluss kündigen die Vereinigten Staaten nun doch noch an, mit einem Beitrag auf der EXPO 2000 vom 1. Juni bis 31. Oktober 2000 präsent zu sein. Wie bereits erwartet, wird es aber keinen eigenen Pavillon bzw. keine amerikanische Hauptstraße mit typischen Läden, Theater und Bühnen für Liveauftritte auf dem bislang reservierten Gelände geben.

Wie die Teilnahme genau aussieht und ob das neue Angebot einer ca. 1.700 Quadratmeter großen Hallenfläche angenommen wird, ist noch nicht entschieden. Woher die EXPO zu diesem Zeitpunkt noch eine derartig große Ausstellungsfläche hernimmt, ist bislang nicht bekannt. Im Rahmen der täglich wechselnden Nationentage will man an dem Konzept festhalten, sich am 4. Juli - dem Nationalfeiertag - mit einer Parade zu zeigen. Das ursprüngliche Freigelände wird an andere Interessenten vergeben. So können die Vereinigten Arabischen Emirate jetzt mehr Palmen aufstellen und Rumänien kann noch einen Pavillon verwirklichen. Auf einer Restfläche von 4.000 Quadratmetern könnte noch ein Zeltbau für kulturelle Aktivitäten entstehen.

Wie Radio Antenne Niedersachsen in den Nachrichten meldet, zeigt sich der hannoversche Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg vom jetzigen Auftrittskonzept der USA enttäuscht. Er kritisiert scharf, dass sich die Vereinigten Staaten zu wenig Mühe zur Verwirklichung ihres Ausstellungskonzeptes gegeben hätten. Schmalstieg lies sich sogar zu der Bemerkung hinreißen, dass "das [dieses Konzept] nur als scherzhafte Randbemerkung betrachtet werden" könne. Sich nur mit einer Großveranstaltung und einer Parade zu präsentieren, sei sogar nach den internationalen EXPO-Regeln nicht vertretbar. Er glaubt, dass "die EXPO [...] auch ohne die USA ein Riesenerfolg" werde. Wie dpa weiter meldet, hat der Vorsitzende des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages, Ernst Hinsken (CSU), die Darstellung der EXPO-Gesellschaft als "Schönfärberei" bezeichnet, wenn die geplante US-Großveranstaltung am 4. Juli als Teilnahme verkauft werden würde. Er forderte die Geschäftsleitung der EXPO und die Bundesregierung auf, sich auf allen Ebenen weiter zu werbend zu bemühen, um eine angemessene amerikanische Beteiligung zu verwirklichen.