Verklumpter Marsboden

Endlich konnte die klein geschüttelte Bodenprobe in den Ofen der Marssonde Phoenix zur Analyse gebracht werden

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Nachdem die vor drei Wochen erfolgreich auf dem Mars gelandete Sonde Phoenix die anfänglichen Kommunikationsschwierigkeiten überwunden hatte, traten Probleme damit auf, Proben vom Marsboden zu nehmen (NASA-Marsroboter "Phoenix" in Nöten). Am Freitag letzter Woche konnte der Roboterarm eine Probe aufnehmen, die aber dann zu klumpig war, um durch den Filter in den Analyseofen zu gelangen. Man mühte sich Tage lang, den Klumpen Marsboden durch Schütteln zu verkleinern. Aber auch dieses Mal hatte man Glück, schließlich gelangte die Probe doch noch in den Mini-Ofen.

Von hier stammt die Bodenprobe, die nun analysiert wird. Bild: Nasa

Möglicherweise lässt die verklumpte Probe darauf schließen, dass dies durch Eis oder Mineralien verursacht wird, vermuten die Wissenschaftler. Den Grund kennt man noch nicht, aber man ist doch überrascht, warum die Partikel des Bodens derart zusammen kleben. Jetzt wird die Probe erst einmal "gebacken", um die Zusammensetzung herauszufinden. Möglicherweise entdeckt man ja, dass Wasser im Boden enthalten ist. Der Boden sei jedenfalls anders, als man erwartet habe, sagen die Wissenschaftler. Aufgrund von Bildern wird von manchen vermutet, dass Phoenix auf einer Eisschicht gelandet sein könnte.

Immerhin ist es das erste Mal seit den Viking-Sonden vor 30 Jahren, dass Bodenproben auf dem Mars analysiert werden können. Staubproben vom Marsboden konnten jetzt auch erstmals über Mikroskop auf dem Lander gesehen werden. Die Wissenschaftler fanden auf den Bildern mehr als tausend unterschiedliche winzige Partikel und mindestens vier Mineralien. Unter anderem wurden grüne und schwarze Staubpartikel gefunden, die auf vulkanische Aktivitäten zurückgehen dürften.

Bild vom Staub beim Landen (links) und von der Bodenoberfläche. Bild: Nasa

Die Staubpartikel vom Boden gleichen denen, die in der Luft gefunden wurden. Die Zusammensetzung der Partikel in der Luft hat sich seit der Landung nicht verändert, erwartet werden aber später heftige Sandstürme. Die Analyse von Staubpartikeln in der Luft des roten Planeten hat Unterschiede zur Erde ergeben. Auf dem Mars seien die Staubpartikel durch starke Turbulenzen vom Boden bis in die Höhe von einigen Kilometern gut durchmischt und würden sich nicht in Staubschichten anordnen, wie man dies erwartet hatte,