Vielversprechender Versuch auf dem Weg zu einer möglichen Gentherapie

Einfügung eines Gens in Affenföten gelungen

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Zumindest bei Affen hat es - eine Zeit lang - funktioniert, vor der Geburt ein Gen einzuführen und so theoretisch genetisch bedingte Krankheiten zu behandeln. Das erste Mal gelang es bei einer dem Menschen nahe stehenden Art, erfolgreich und ohne Schädigungen Gene in einen Fötus in der Gebärmutter einzuführen.

Bruce Bunnel vom Kinderkrankenhaus Columbus, Ohio, injizierte 14 Makakenföten ein Quallengen, das Phosphoreszieren auslöst, das mit dem Leukämievirus Mlv und dem unschädlich gemachten HIV-1-Retrovirus eingeführt wurde. Während der Vektor Hlv sich nur in sehr schnell teilende Zellen einfügt, hat der HIV-1-Virus die Eigenschaft, auch in Zellen zu gelangen, die sich wie die der Leber oder des Gehirns kaum teilen.

Wie BBC News berichtet, wurden alle Affen durch einen Kaiserschnitt gesund geboren. Das in jeder Zelle eingebrachte Markergen stellte wie beabsichtigt das phosphoreszierende Protein her. Allerdings wurde das Markergen einen Monat nach der Geburt aus unbekannten Gründen nicht mehr ausgedrückt, was natürlich den Erfolg beträchtlich schmälert. Möglicherweise haben die Makaken auf das fremde Protein mit einer Immunreaktion geantwortet.

Da die embryonale Entwicklung bei den Makaken ähnlich wie bei den Menschen verläuft, könnte sich aus dem Verfahren auch einmal eine Gentherapie für Menschen ableiten lassen. Allerdings sind neben der Erforschung der unerklärlichen Beendigung der Expression des eingefügten Gens noch viele weitere Versuche notwendig, bevor ein solches Verfahren an Menschen ausprobiert werden kann. Sollte jedoch eine erfolgreiche Methode entwickelt und genehmigt werden, dann ließen sich auch vor der Geburt noch genetische Fehler behandeln.