Von diesem Schlag wird sich der Stoiber nie wieder erholen

Punks verlegen Chaos-Tage an den Tegernsee

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Während sich schon im Vorfeld der geplanten Chaos-Tage in München unbeschreibliche Szenen abspielen, so sind bereits am Mittwoch die Hälfte aller Biergärten vorsichtshalber von den Betreibern geschlossen worden, was in einigen Fällen sofort zu schweren Tumulten unter durstigen Bürgern geführt hat. Und während gleichzeitig die bundesdeutschen Medien (z.B. Focus, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau) immer noch nicht so recht wissen, ob am kommenden Wochenende in der noch existierenden bayrischen Landeshauptstadt nun gar nichts oder das krawallige Gegenteil davon geschieht, wurde uns ein Dokument zugespielt, das Ungeheuerliches enthält.

Unter dem Titel "Die größte Verarsche aller Zeiten" verrät ein gewisser Frank Sichel, besser bekannt als "Der Veranstalter der Chaostage", äußerst genau, was am Wochenende geplant ist. Neben den üblichen Dingen wie dem Abriss kompletter Straßenzüge, der Plünderung von Getränkegroßmärkten, dem Einsatz von "C & A"-Waffen, der schon legendären Massenvergewaltigung von Polizeibeamtinnen und dem traditionellen Saufen-bis-der-Arzt-kommt, findet man in diesem als Strategiepapier gekennzeichnetem Dokument einen Hinweis, der die Polizeistrategen Münchens, ja der gesamten Bundesrepublik hoffentlich noch rechtzeitig auf die Sprünge helfen wird.

"Für das kommende Wochenende 02.08. - 04.08. wurde überwiegend im Internet - aber auch auf anderen Wegen - zur Teilnahme an den "Chaostagen" in München aufgerufen. Im Internet heißt es dazu beispielsweise:

* ....... die Stadt in Trümmer legen, * in einen Haufen aus Asche und Staub verwandeln

oder

* einen furchtbaren Albtraum wahr werden lassen.

Der Wahrheitsgehalt dieser Informationen ist schwer festzustellen und lässt bisher allein keine stichhaltige Lageeinschätzung zu." (Polizeipräsidium München)

München, heißt es dort nämlich sinngemäß, sei nur ein virtuelles Scheinziel, um die Ordnungskräfte und die Medien in die Irre zu führen. In Wirklichkeit findet das Treffen samt den eben schon erwähnten Aktionen in und am Tegernsee statt: "Von diesem Schlag wird sich der Stoiber nie wieder erholen!"

Los geht es demnach am kommenden Freitag vor dem beliebten Bräustüberl in Tegernsee. Auf dem komfortablen Parkplatz, direkt am See gelegen, soll von 17 Uhr an ein Punk-Konzert stattfinden, die eigentliche Gaststube dieser beliebten gastronomischen Einrichtung soll allerdings verschont bleiben, da man sich dort mit Bier, Brezel und Radi versorgen möchte. Gegen 20 Uhr geht es dann ab zum Nacktbaden in den See, um sich für die geplante Zerstörung dieses idyllischen oberbayrischen Ortes frisch zu machen.

Am Samstag ist gegen 11 Uhr im Bräustüberl ein Punk-Frühschoppen geplant - mit einem Dia-Vortrag zum Thema "Das war Tegernsee". Anschließend soll in einer Diskussion geklärt werden, wie das ungeheuerliche Ziel des Abrisses der Zugspitze theoretisch wie praktisch umgesetzt werden kann. Gegen 16 Uhr ist dann die Abreise in Richtung Garmisch-Partenkirchen geplant.

Was dort genau geschehen wird, erzählen wir ein anderes Mal. Heute ist es uns dafür einfach viel zu heiß. Und wer nicht solange warten möchte, der kann ja bei paperball.de nachlesen, was die Märchenonkel und ­tanten der bundesdeutschen Presse über die Chaos-Tage so täglich zu berichten wissen.

Allgemeinverfügung des Kreisverwaltungsrats München:

"In der Zeit vom 02.08.02, 00.00 Uhr bis einschließlich 04.08.2002, 24.00 Uhr werden für das Gebiet der Landeshauptstadt München alle Aktionen einzelner Personen bzw. Personengruppen, die zur Vorbereitung, zur Durchführung oder als Bestandteile der sogenannten Chaos-Tage geplant oder diesen zuzurechnen sind, verboten."

Damit ist klargestellt, dass die Landeshauptstadt München auf ihrem Stadtgebiet keine "Aktionen", die mit den Chaos-Tagen zusammenhängen, duldet. Wir wollen in der Stadt München kein Chaos.

In der Begründung der Allgemeinverfügung sind einige derartige Handlungen/Aktionen beispielhaft aufgeführt: "Beschimpfen, Anpöbeln, Beleidigen, Anspucken, Beschmutzen und Bedrohen von Passanten usw. in Einzelfällen bis hin zur gefährlichen Körperverletzung; Werfen von Steinen, Getränkedosen, Flaschen gegen Gebäude, Schaufenster und Kraftfahrzeuge; offenes oder verdecktes Mitführen von Waffen, verbotenen Gegenständen oder gefährlichen Werkzeugen; Plünderungen von Geschäften und Auslagen; feindseliges Zusammenrotten potentieller Störer usw."