Vorsicht: Lügendetektor

Eine koreanische Firma bietet einen Lügendetektor fürs Handy an

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Ein äußerst praktisches Gerät, das jeder paranoide Weltbürger benötigt, hat die koreanische Firma 911 Computer hergestellt. Wer seinen Mitbürgern nicht glaubt, kann sich jetzt den Lügendetektor Truster in tragbarer Form kaufen.

Den Handy Truster kann man, wie der Name schon sagt, ans Handy, aber auch an andere Geräte wie ein Fernsehgerät anschließen. Er lässt sich aber auch, da er mit einem Mikrofon ausgestattet ist, für jedes Gespräch verwenden. Klein, wie er ist, kann man ihn unauffällig in der Jackentasche aufbewahren. Bislang benötigte man für Truster einen Computer zur Analyse. Entwickelt hat die Technik eine israelische Firma. Wie 911 Computer verspricht, soll Truster herausfinden, ob jemand die Wahrheit sagt oder lügt, indem der Tonfall der Stimme analysiert wird: "Truster überträgt die Emotion und das Interesse des Sprechers, auch wenn dieser nur Ja oder Nein sagt."

Auf dem kleinen Bildschirm des Handy Truster sieht man einen Apfel, der immer kleiner wird, wenn Lügen entdeckt werden. Taucht schließlich ein Wurm auf, dann ist der Andere überführt Schwebende Deckel sollen anzeigen, wann man selbst oder der Gesprächspartner unter Stress steht: natürlich ein Zeichen, bei dem man aufmerksam werden muss. Ist der Deckel noch auf dem Topf, besteht kein Grund zur Sorge. Doch bei erhöhtem Stress nimmt die Zahl der Deckel zu. Allerdings sind erst einmal 15 Sekunden zur Kalibrierung und die Vermeidung von störenden Geräuschen notwendig, damit die Analyse überhaupt beginnen kann.

Solange ein solcher mobiler Lügendetektor nur von einem Gesprächspartner heimlich zur Analyse eingesetzt wird, mag das noch gelegentlich einen strategischen Vorteil bringen, sofern natürlich Lügen wirklich entdeckt werden und nicht einfach nur das Misstrauen, das bei einem Käufer eines Handy Truster ja sowieso vorhanden sein muss, weiter verstärkt wird. Treten aber dann die Besitzer von solchen Lügendetektoren gegeneinander an, wird das Spiel schon komplizierter, zumal wenn man davon ausgeht, dass der andere möglicherweise einen Handy Truster einsetzt. Vielleicht lassen sich ja Störsignale entwickeln, die die Stimmanalyse zunichte machen oder manipulieren, was natürlich besonders ratsam wäre, wenn Politiker im Fernsehen zu hören sind. Andererseits könnte eine mit Lügendetektoren bewehrte Gesellschaft ja auch wieder den Wert der schriftlichen Kommunikation entdecken, was zu einem neuen Boom der Email führen könnte. Da aber der Gesprächspartner bei Face-to-Face-Gesprächen sieht, dass ein Handy Truster im Einsatz ist, weil dessen Benutzer ihn in der Hand halten muss, um das Gespräch in Echtzeit zu überprüfen, könnte daraus tatsächlich ein Spiel werden, bei dem man lernt, unter der Bedingung der Überwachung zu lügen. Schließlich müssen Kinder auch erst lernen, wie sie lügen können, ohne dass dies sofort von den Eltern am Tonfall und an der Mimik erkannt wird.

Die koreanische Firma setzt natürlich auf Frohsinn durch die Überwachung mittels Lügendetektoren: "Enjoy yourself with your friends, family, or colleagues." Schließlich soll Truster seinem Benutzer die Lügen der anderen mit Spaß aufdecken.