Wes Brot ich ess', des' Lied ich sing

Digital-Anbieter Magex veröffentlicht Studie zum Download-Verhalten

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Eine gestern veröffentlichte Studie soll aufzeigen, dass ein großer Teil der musikbegeisterten Internet-User für ihre Downloads am liebsten bezahlen würden. Wen wundert's, dass die Untersuchung von Magex in Auftrag gegeben wurde, einer Firma, die in den nächsten Jahren genau damit gutes Geld verdienen möchte.

Magex ist ein neues Unternehmen, hinter dem ein amerikanisches Bankhaus steht. Die Firma will Musik, Videos, Software, Spiele und Wirtschaftsinformationen in digitaler Form feilbieten. Auf der Homepage lässt sich das Firmenkonzept in Form einer Grafik betrachten; Magex gefällt sich vor allem darin, das Firmenkonzept als geschlossenen, sinnvollen Wirtschaftskreislauf darzustellen.

Die von Magex finanzierte Studie besagt, dass 80 Prozent der befragten User in England und den Vereinigten Staaten für ihre Musik-Downloads bezahlen möchten, das Napster-Modell fände wenig Zustimmung. Natürlich drängt sich hier die Frage auf, wieso Napster für die Musikindustrie dann ein derartiges Problem darstellt. Magex-Sprecher Ed Barker führt aus, dass die Konsumenten mit Beträgen wie 3 Dollar für einen Single-Download oder 14 Dollar für ein monatliches Abonnenment keine Schwierigkeiten hätten.

"Der Report", so Barker, "zeigt einen deutlichen Anstieg des Interesses an kostenpflichtigen Downloads. Auch zwei Drittel der Anwender, die bisher keine Musik heruntergeladen haben, gehen davon aus, sich in den nächsten zwölf Monaten mit dieser Möglichkeit zu beschäftigen."

Ein großes Problem seien die Bedenken der potentiellen Kunden hinsichtlich der Sicherheit von Transaktionen mit Kreditkarten über das Internet. Magex-Boss Patrick Campbell weist aber darauf hin, dass die ganze Internet-Industrie im Moment daran arbeite, das Vertrauen der Bürger in E-Commerce-Routinen zu stärken.

Eine wirklich findige Idee hatten Magex zur Legalisierung von Zweit- und Drittkopien (für Freunde, Schwiegereltern, Kollegen,...). Diese wären legal, wenn der Empfänger der Kopie ebenfalls seinen Obulus entrichten würde. Praktisch: So kann man auch noch einen Teil der Vertriebskosten einsparen, nachdem man sich Material- und Verpackungskosten schon vom Hals geschafft hat. Das sollte man als potentieller Nutzer solcher Angebote bedenken, wenn es ans Zahlen geht. Wie gesagt: 3 Dollar. Viel mehr kostet eine echte CD-Single mit Verpackung und Layout auch nicht.