Wetterdienst: "Wir erleben den Klimawandel live"

Bild: Public Domain Pictures

Bundesbehörde legt Bilanz für Sommer vor. Zwar war das Wetter sehr wechselhaft. Warum die Klimaexperten dennoch besorgt sind.

Der Sommer endet, Zeit für Meteorologen und Klimawissenschaftler, eine Bilanz zu ziehen. Für sie war der Sommer ohnehin am Donnerstag schon vorbei. Unter Wissenschaftlern gelten die drei Monate Juni, Juli und August zur warmen Jahreszeit.

Entsprechend hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) inzwischen seinen diesjährigen Sommer-Überblick veröffentlicht. Demnach waren die vergangenen drei sehr wechselhaften Monate hierzulande im Durchschnitt 2,3 Grad Celsius zu warm, wenn man, wie international üblich, die Jahre 1961 bis 1990 als Referenz nimmt. Gemessen an den Jahren 1991 bis 2020 waren es immer noch ein Grad Celsius zu viel.

"Seit nun 27 Jahren werden in Deutschland zu warme Sommer gemessen. Wieder können wir den Klimawandel live erleben", kommentiert DWD-Pressesprecher Uwe Kirsche. Weltweit war die über den ganzen Planeten ermittelte Lufttemperatur in zwei Metern Höhe, wie berichtet, den ganzen Sommer auf Rekordniveau.

Auch die durchschnittliche Temperatur der Ozeane bricht derzeit alle Rekorde. Zwischen 60 Grad Süd und 60 Grad Nord ist das Meer durchschnittlich schon seit Mitte März wärmer als je zuvor, seitdem es Aufzeichnungen gibt. Ende August waren es 21 Grad Celsius.

Hierzulande fiel nach einem wieder einmal viel zu trockenen Frühjahr im Sommer dann überdurchschnittlich viel Regen. Mit 270 Litern pro Quadratmeter waren es im Landesdurchschnitt gut zehn Prozent mehr als der entsprechende Referenzwert der Jahre 1961 bis 1990. Allerdings war der Niederschlag sowohl zeitlich als auch geografisch recht unterschiedlich verteilt.

Am Alpenrand wurden zum Teil bis zu 600 Liter registriert, in Brandenburg waren es hingegen nur 200 pro Quadratmeter. Zudem fiel mancherorts ein erheblicher Teil des Niederschlags im Rahmen von heftigen Unwettern.

So wurde etwa an der Station Bad Berneck im Fichtelgebirge am 22. Juni mit 120,7 Liter pro Quadratmeter der landesweit höchste Tagesniederschlag erfasst. Starkniederschläge, die teils erheblichen Schaden anrichteten, fielen unter anderem in Nürnberg und in Frankfurt am Main.

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