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Stollmann und die interaktive Demokratie

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Jost Stollman ist nicht nur im Urlaub, sondern neuerdings auch mit eigener Homepage im Internet. Der Mann, der im Schattenkabinett von Gerhard Schröder als zukünftiger Wirtschaftminister gehandelt wird, hat seine Site als WWW-Diskussionsforum angelegt: "Laßt uns hier auf der Website reden, und wir machen dann", heißt es in gewohnt hemdsärmliger Manier auf der ersten Seiten, bevor man sich zu verschiedenen Diskussions-Threads oder zu einem Lebenslaufen des Kandidaten durchklicken kann.

Stollmann, Gründer der Computerfirma CompuNet, will sich mit diesem Schachzug offenbar als innovativer Machertyp profilieren. Die Website erinnert an die "electronic city halls", mit denen Ross Perot sich 1994 gegenüber Bill Clinton im amerikanischen Wahlkampf hervorzutun versuchte. Die Website von Stollmann stellt sich als ein Stück interaktiver Demokratie dar. Stollmann selbst hat allerdings im Urlaub offenbar besseres zu tun, als sich an der Diskussion mit den Netzbürgern zu beteiligen: von ihm ist in den verschiedenen politischen Threads bisher nichts zu lesen. Wahrscheinlich ist er noch damit beschäftigt, daß Wahlprogramm der SPD zu lesen.