400.000 Menschen auf der US-Terrorliste

Nach einem Bericht des US-Justizministeriums wird die Liste höchst schlampig betreut, eigentlich kann man sie vergessen.

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Die Terrorliste der USA enthält die Daten von etwa 400.000 Menschen, die als mögliche Terroristen oder gefährliche Personen eingestuft werden. Insgesamt sind bis zum 31. Dezember 2008 1,1 Millionen Namen aufgeführt worden, viele von ihnen mit verschiedenen Schreibweisen.

Nach einem Bericht des US-Justizministeriums ist so einiges faul an der vom FBI gepflegten oder verwahrlosten Terrorliste. Viele der aufgeführten Personen sind dort ohne Grund. Man hat sie einfach sicherheitshalber eingetragen, aber auch nicht entfernt, wenn Prozesse ihre Unschuld erwiesen haben. Dafür fehlen aber Namen von wirklich Terrorverdächtigen, die teilweise auch in die USA eingereist sind. Mindestens 65 von diesen seien nach dem Bericht enthalten, dafür aber 24.000 Namen, für die es keine Beziehung zum Terrorismus gibt.

Im Grunde ist der Bericht eine vernichtende Kritik, da die Terrorliste offenbar kaum wirklich kontrolliert und bearbeitet wird. Wer einmal drin ist, bleibt dies auch, neue Informationen kommen eher zufällig zur Geltung, überholte Informationen (outdated) scheinen die Regel zu sein. Exzess der Bürokratie eben, die aber unangenehme Auswirkungen auf die Betroffenen hat, die mit Terrorismus nichts zu tun haben. Für den Bericht wurden fast 70.000 Personen überprüft, 35 Prozent waren nicht aktuell.