AKW in der Küche

Weil ein schwedischer Mann in seiner Wohnung einen Atomreaktor bauen wollte, wurde er festgenommen und muss mit einer Geldstrafe rechnen

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Richard Handl, 31 Jahre, interessiert sich für Physik, auch für Kernphysik. Deshalb wollte er in der Küche seiner Wohnung in Ängelholm, einer kleinen schwedischen Küstenstadt, auch mal ein kleines Atomkraftwerk bauen. Besorgt hatte er sich schon Uran, Radium und Americium aus dem Ausland und ein halbes Jahr an seinem Heim-AKW herumgebastelt, eine kleine Explosion auf dem Herd inklusive, wie Medien berichten. Schon seit seiner Jugend sei er an Physik und Chemie interessiert und wollte nun einfach mal schauen, ob ihm eine Kernspaltung gelinge.

Dann aber hat er sich vertrauensvoll an die Strahlenschutzbehörde gewandt und nachgefragt, ob seine Experimente überhaupt legal seien. Dort hieß es, man schicke jemanden vorbei, um die Strahlung zu messen. Mit einem Geiger-Zähler habe er aber schon gemessen, dass es in seiner Wohnung keine gefährliche Strahlung gibt. Als dann die Abgestellten der Behörde kamen, brachten sie auch gleich die Polizei mit, die Handl auch gleich festnahm. Der Hobby-Physiker wurde verhört, gab seine Pläne zu, die er ja eigentlich sowieso schon der Strahlenschutzbehörde von sich aus dargelegt hatte, und wurde schließlich wieder freigelassen. Material und Ausrüstung für den Bau des Atomreaktors wurden beschlagnahmt. Er muss mit einer Geldstrafe rechnen.

Handl erklärte, dass er den Atomreaktor hatte bauen können, nur habe er es nicht geschafft, mit ihm auch Strom zu erzeugen. Dazu hätte er eine Turbine und einen Generator bauen müssen, was sehr schwierig sei. In Zukunft will er sich zwangsweise nur noch theoretisch mit der Atomphysik beschäftigen.