AfD: Zweimal zweistellig

Bei den Landtagswahlen in Thüringen verlieren SPD und FDP; in Brandenburg die Linke und die FDP

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Die AfD setzte bei den heutigen Landtagswahlen fort, womit sie auch bei den ersten Hochrechnungen der Sachsenwahl aufhorchen ließ: ein Parlamentseinstieg, der mit einem zweistelligen Ergebnis weit über der 5-Prozent-Hürde liegt. Wie schon Anfang September nach der Wahl in Sachsen manifestiert sich bei den Wahlen in Thüringen und Brandenburg neben dem AfD-Anfangserfolg der nachhaltige FDP-Abstieg. Sie ist in beiden Parlamenten nicht vertreten.

Wahlsieger in Thüringen ist die CDU, geführt von der amtierenden Ministerpräsidentin Lieberknecht. Bei der Hochrechnung gegen 20 Uhr kommt sie auf 33,7 Prozent. Die SPD, bisheriger Koalitionspartner, büßte gegenüber 2009 beinahe 6 Prozent ein und erreicht laut Infratest dimap-Prognose 12,6 Prozent. Der Abstand zur AfD, der 10,2 Prozent hochgerechnet werden, ist stirnfurchenziehend knapp.

Groß ist der Abstand zur Linken, die mit 28,2 leichte Gewinne verbuchte und zweitstärkste Partei im Thüringer Landtag sind. Eine rot-rot-grüne Koalition wäre nach der Sitzverteilung, welche die ARD präsentiert, rechnerisch möglich. Die Grünen pendeln sich bei den Herbst-Landtagswahlen in den östlichen Bundesländern bei Werten zwischen 5 und 6 Prozent ein. Die Wahlbeteiligung in Thüringen lag bei 54 Prozent (2009: 56,2 Prozent).

Brandenburg: 48,5 % Wahlbeteiligung

In Brandenburg gaben die Wähler ihr Desinteresse in spektakulärem Ausmaß kund: lediglich 48,5 Prozent gaben ihre Stimme ab, 2009 taten das noch 67 Prozent (die Wahl erfolgte zugleich mit der Bundestagswahl). Die AfD erzielte hier ihr bislang bestes Landtsagsergebnis mit 11,9 Prozent.

Die 20-Uhr-Prognose rechnet der SPD hier knapp über 32 Prozent zu, womit Dietmar Woidke mit leichten Einbußen Chef der stärksten Fraktion und Ministerpräsident bleiben wird. Sein bisheriger Koalitionspartner die Linkspartei (18,8%) wird von der ARD neben der FDP, die auch hier aus dem Parlament gewählt wurde, als Verlierer der Wahl bezeichnet. 2009 hatten die Linken noch 27,2 Prozent erreicht. Die Grünen liegen bei 6,4 Prozent.