Atommüll nach Fukushima

Zwischenlager bekommen Mauern gegen Terroranschläge und "Störmaßnahmen"

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Aktivität oder Aktivismus? Die Atomaufsichtsbehörden der Länder haben beschlossen, dass die Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle in Deutschland nachgerüstet werden sollen. Nach der Fukushima-Katastrophe hatte das Bundesumweltministerium am 15. April 2011 die Betreiber aller Zwischenlager aufgefordert ihre Anlagen auf Sicherheitsmängel zu überprüfen.

Die Anlagen sollen nun allerdings anscheinend nicht strahlenschutztechnisch verbessert werden, sondern besser gegen "Störmaßnahmen oder sonstige Einwirkungen Dritter" aufgerüstet werden. Dazu zählt das BMU auch terroristische Angriffe. Eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums kündigte an, das die Sicherungsmaßnahmen dieses Jahr an allen Zwischenlagern, also sowohl den standortnahen Zwischenlagern an den Kernkraftwerken als auch den zentralen Zwischenlagern in Gorleben, Ahaus und Lubmin beginnen sollen.

Die bestehenden Sicherungs- und Schutzkonzepte der Zwischenlager würden zwar schon eine Vielzahl unterschiedlicher Szenarien berücksichtigten. Nach den Überprüfungen im letzten Jahr hätten sich aber Betreiber und die Landesbehörden auf die bauliche Nachrüstung der Zwischenlager verständigt. Die Deponien bekomen jetzt Mauern und "Verbesserungen an den Toren". Das BMU weist darauf, dass die Betreiber die Kosten dafür tragen sollen. Greenpeace kritisiert die Aktion, es sei unverantwortlich die Zwischenlager aufzurüsten, die benachbarten Reaktoren aber ohne besseren Schutz am Netz zu lassen.