Autobranche informiert Käufer nur mangelhaft

Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert die Autohersteller.

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Deutsche Umwelthilfe DUH kritisiert die Autohersteller. Sie setzten die Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung nicht um, obwohl sie seit drei Jahren verpflichtend ist. Die Idee: Eine Plakette soll einen einfachen Überblick über Spritverbrauch und CO2-Ausstoß des Wagens bieten. Letztendlich sollten die Informationen Autokäufern die Möglichkeit geben treibstoffsparende und weniger klimaschädliche Modelle auszuwählen. Von Herstellerseite besteht aber kaum Interesse Verbrauchswerte sichtbar offenzulegen. Dass die Kennzeichnung wirkt zeigen die Niederlande dort hat die Einführung der Kennzeichnung dazu geführt, dass innerhalb eines Jahres der Spritverbrauch von gekauften Neuwagen im Schnitt um 5 Prozent niedriger ausfiel. Die Verbrauchskennzeichnung scheint bei steigenden Treibstoffpreisen eine gezielte Auswahl wirtschaftlicherer Modelle zu ermöglichen. Hierzulande wird auch die Bundesregierung kritisiert weil sie die EU-Vorgaben wieder nur schleppend umsetzt. Wie auch bei der Einführung des Energiepass‘ für Gebäude, wo es fünf Jahre bis zur halbherzigen Umsetzung dauerte, so sind auch jetzt beim Label für PKWs schon wieder drei Jahre vergangen ohne eine vollständige Umsetzung und ohne funktionierende Kontrollen.

Zwar wurde das Regelwerk aus Brüssel formal in nationales Recht umgesetzt, doch seitdem sei so gut wie gar nichts mehr passiert. Wer heute einen Neuwagen kauft erfährt in sehr vielen Fällen nichts über die jeweiligen Verbrauchs- und Emissionswerte, obwohl es längst vorgeschrieben ist, Hersteller würden teilweise die Zahlen nicht an die Kunden weitergeben. Oder die Werte würden, wenn vorhanden, möglichst versteckt, etwa auf durchsichtigen Folien mit weißer Schrift angebracht - lesen könne man so etwas dann nur aus kürzester Distanz oder "mit der Lupe" so Cornelia Niklas von der [http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=1339 Deutschen Umwelthilfe]. Die DUH wirft der Bundesregierung vor, seit der formalen Umsetzung in nationales Recht wegzuschauen und vor allem: keine Kontrollen oder Sanktonsmaßnahmen durchzuführen. Die DUH hat die EU-Kommission jetzt aufgefordert, ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland einzuleiten.

Die PKW-Plakette listet Spritverbrauch und CO2-Emissionen. Bild: sabada