Bakterien statt Batterien

Wie mit Vitamin B2 Elektrizität produziert wird

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Dass Shewanella-Bakterien Elektrizität aus Abwasser produzieren können, war seit Jahren bekannt. Daniel Bond und Jeffrey Gralnick vom BioTechnology Institute der University of Minnesota fanden nun auch heraus wie das genau vor sich geht. Ihre Erkenntnisse publizierten sie diese Woche in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences.

Die Wissenschaftler entdeckten, dass die Substanz Riboflavin (besser bekannt als Vitamin B2) eine Schlüsselrolle bei der Energieproduktion dieser Organismen spielt. Sie erlaubt es den Bakterien, Elektronen an Metalle abzugeben. In Versuchen wiesen sie nach, dass an Anoden gezüchtete Bakterien in der Lage sind, Elektronen in diese zu transportieren. Durch eine Steigerung des Riboflavinlevels konnten die beiden Forscher die Energieproduktion der Bakterien um 370 Prozent erhöhen.

Allerdings waren auch die so produzierten Energiemengen immer noch sehr gering. Den Angaben der Wissenschaftler zufolge könnten sie beispielsweise eingesetzt werden, um Unterwassersensoren zu betreiben. Eine Produktion zur Versorgung von Haushalten und Betrieben ist dagegen noch nicht in Sicht.