Bangladesch will Atomkraftwerk bauen

Das Kabinett hat beschlossen, für das 2 Milliarden USD teure Projekt einen Vertrag mit Russland abzuschließen

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Während man in Washington auf dem Nukleargipfel darüber verhandelte, wie Atommaterial gerade in instabilen Ländern besser gesichert und vor dem Zugriff von Terroristen geschützt werden können, schloss Bangladesh mit Russland ein Abkommen zur friedlichen Nutzung der Atomenergie und zum Bau eines Atomkraftwerks. Das Kabinett hat dem Vertragsentwurf zugestimmt, das Ende April mit Russland endgültig ausgearbeitet und dann bei einem Besuch des Regierungschefs Sheikh Hasina in Moskau unterzeichnet werden soll.

Geplant ist der Bau eines 1000-MW-Reaktors in Roopur, im Norden der Hauptstadt Dhakar. 2 Milliarden US-Dollar soll das Atomkraftwerk kosten und 2014 ans Netz gehen, um die unzureichende Energieversorgung des Landes mit 150 Millionen Einwohnern zu verbessern. Der Gesamtbedarf liegt bei 5.000 MW, 2000 MW sollen fehlen, was immer wieder zu Stromausfällen führt. Geplant ist auch der Bau neuer Kohlekraftwerke, da das Land noch größere Kohleressourcen besitzt. Bislang basiert die Stromerzeugung auf Gaskraftwerken, die Gasfelder des Landes geben jedoch immer weniger her.

Die Pläne, in Roopur ein Atomkraftwerk zu bauen, reichen allerdings bereits in die 60er Jahre zurück und sind bislang nicht recht weiter gekommen. 2007 hatte Bangladesh, das den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet hat, von der Internationalen Atomenergiebehörde die Genehmigung erhalten, Atomkraftwerke zu errichten.