Baumwollplastik

US-amerikanisches Unternehmen entwickelt Kunststofffolie aus nachwachsenden Rohstoffen für Solarzellen

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So ganz ohne die Fossilen kommt auch die neuen Energien nicht aus. Im Falle von in Ostdeutschland hergestellten Agrarsprit, kann das mitunter die CO2-Bilanz ziemlich verhageln. Dort wird für den Benzinzusatz Ethanol nämlich Vattenfall-Strom aus der Verbrennung von Braunkohle verwandt, bei der die Treibhausgasemissionen besonders hoch sind.

Auch bei der energieintensiven Herstellung von Solarzellen sind die CO2-Emissionen nicht ganz zu vernachlässigen. Uwe Fritsche vom Darmstätter Öko-Institut hat im letzten Jahr berechnet, dass unter Berücksichtigung von Vorprodukten, Transport und Produktion für eine Kilowattstunde Solarstrom noch immer 101 Gramm CO2 anfallen. Gegenüber den rund 1,2 Kg CO2 pro Kilowattstunde, die von den gängigen Braunkohlekraftwerken in die Luft geblasen werden ist das wenig, aber nicht zu vernachlässigen. Allerdings werden diese "Kolateral-Emissionen" künftig in dem Maße abnehmen, wie die Erneuerbaren an Boden gewinnen.

Doch was ist mit den Komponenten, die aus Erdölprodukten bestehen. Solarzellen werden zum Beispiel oft mit einem so genannten Back-sheet abgedeckt, einer besonders beständigen Spezialfolie aus Plastik. Für diese Anwendung verspricht nach einem Bericht des US-Magazins Scientific American die Firma BioSolar Abhilfe.

Das Unternehmen hat einen Kunststoff aus biologischen, also nachwachsenden Materialien entwickelt, der ähnlich lange oder länger als herkömmliche Folien halten soll. Verwendet werden dafür Fasern einer nordamerikanischen Bohnensorte sowie Baumwolle aus Altkleidern. Das Unternehmen lege zusätzlich Wert darauf, dass seine Baumwolle nicht von gentechnisch veränderten Pflanzen stamme. Allerdings dürfte das nicht so ganz einfach zu kontrollieren sein, da, so Scientific American, der Baumwollanbau in den USA inzwischen zu 90 Prozent aus Genpflanzen besteht.