Bei älteren Menschen steigen die Krankheitskosten schneller

47 Prozent der Krankheitskosten entstehen bei Menschen über 65 Jahre, berichtet das Statistische Bundesamt.

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2006 fielen in Deutschland Krankheitskosten in der Höhe von 236 Milliarden Euro an. Fast die Hälfte der Kosten wird, so berichtet das Statistische Bundesamt, von älteren Menschen über 65 Jahren verursacht, bei denen 47 Prozent oder 111 Milliarden entstanden. Davon entfällt wiederum mehr als die Hälfte der Kosten aufgrund von nur vier Krankheitsarten. Mit 24,6 Milliarden Euro kosten Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei den Älteren am meisten, gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen (13,1 Milliarden), psychischen und Verhaltensstörungen (12,7) und Krankheiten des Verdauungssystems (9,8).

Nach den Zahlen steigen die Krankheitskosten bei älteren Menschen schneller als in der Gesamtbevölkerung. Zwischen 2002 und 2006 sind bei den älteren Menschen die Kosten um 16,5 Milliarden, insgesamt um 17,2 Milliarden angestiegen. Umgelegt auf die Kosten pro Kopf sieht es allerdings, so das Statistische Bundesamt, weniger dramatisch aus, allerdings nur, weil der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung zunimmt. Bei den Menschen über 65 Jahren nahmen die Kosten um 4 Prozent (270 Euro) auf durchschnittlich 6.910 Euro im Jahr zu, bei den Jüngeren um 3,5 Prozent (60 Euro) auf 1.880. Pro Kopf liegen die Krankheitskosten bei den älteren Menschen als mehr als dreimal so hoch wie bei den Jüngeren.

Verantwortlich für die hohen Kosten im Alter seien, so das Bundesamt, beispielsweise "das verstärkte Auftreten von Mehrfacherkrankungen (Multimorbiditäten), Pflegebedürftigkeit und die intensivere Inanspruchnahme medizinischer und pharmazeutischer Angebote". Ein Großteil der Kosten falle überdies, unabhängig vom Alter, im letzten Lebensjahr an.