Biospritproduktion schadet auch der Ozonschicht

Seit dem FCKW-Verbot ist das Lachgas zur ozonschädigensten Emission geworden

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Der massenhafte Einsatz von Biosprit wird mit intensiver Düngung erreicht. Bisher waren in dem Zusammenhang vor allem die durch die Düngung freigesetzten Lachgas-(NO2)-Mengen als wirksame Treibhausgase diskutiert worden. Denn Lachgas ist als Treibhausgas rund 300x wirksamer als Kohlendioxid.

Eine Studie des National Institute of Water and Atmospheric Research in Christchurch/Neuseeland weist jetzt darauf hin, dass das Lachgas in der Atmosphäre unter UV-Bestrahlung zusätzlich chemische Umwandlungsprozesse durchmacht, die letztendlich auch die Ozonschicht stark schädigen.

Das N2O wird in der Stratosphäre durch energiereiche Strahlung unter anderem in Stickstoffmonoxid (NO) zerlegt, das mit Ozon zu Stickstoffdioxid (NO2) und Sauerstoff reagiert. In dem Szenario wurde untersucht, was passiert wenn sich die Produktion und Verbrennung von Biokraftstoffen wirklich so durchsetzen wie es die bisherigen politischen Programme vorsehen.

Im Ergebnis stieg die CO2-Konzentration bis 2100 zwar wie erwünscht langsamer um 35% auf 525 ppm an. Jedoch würde die Konzentration von Lachgas um 36 % auf 440 ppm zunehmen. Zwei Drittel der freigesetzten Lachgasmenge aus den Monokulturen würden dann aus der Biospritproduktion stammen.

Neben dem zusätzlichen Treibhausgaseffekt würde das durch die in Gang gesetzten Reaktionen in der Stratosphäre zu einer durchschnittlichen Minderung der Ozonschicht um 1 % führen. In den vom "Ozonloch" besonders betroffenen polnahen Gebieten würde die Schwächung aber wesentlich stärker ausfallen. Die Ozonkonzentration ist hier teilweise nur ein Viertel so hoch.

Dazu kommt, dass Lachgas in anderen Schichten der Atmosphäre eine Verweildauer von bis zu 114 Jahren hat und währenddessen auch als Treibhausgas wirkt.